Full text: Fünfundzwanzig Jahre internationale Gewerkschaftsbewegung

Zum Schluß können und wollen wir nur sagen, daß der 
Französische Gewerkschaftsbund und die Sozialistische Partei 
Frankreichs jetzt wie während der früheren Krisen, bei denen 
unsere Aktion bei der Aufrechterhaltung des Friedens schwer 
ins Gewicht fiel, alles getan haben, um den Krieg und seine 
schrecklichen Folgen zu verhüten. 
Mit kameradschaftlichen und internationalen Grüßen: 
Im Auftrage der Zentralexekutive 
der wahrnehmende Sekretär 
A. Merrheim.“ 
Ein weiterer Brief der französichen Gewerkschaftszentrale 
war an A. Baumeister nach Kopenhagen gerichtet. Auch hier 
fehlt die Kopie des Baumeisterschen Briefes. Der vom 
31. Oktober datierte und von Jouhaux gezeichnete Brief lautet 
folgendermaßen: 
Ich habe den Auftrag, Ihnen im Namen der französischen 
„Confederation Generale du Travail“ auf Ihr Schreiben vom 
23. September zu antworten, daß wir jetzt wie früher der 
Sache des Internationalismus treu bleiben und daß wir wie 
irüher fest entschlossen sind, die wirtschaftliche Befreiung der 
Arbeiterklasse zu verwirklichen. 
Die tragischen Ereignisse, die wir erleben, haben unser 
Ideal in keiner Weise erschüttert. Ungeachtet der gegen- 
wärtigen Leiden bleiben wir Vorkämpfer der menschlichen Be- 
freiung. Wir haben auch unsere Pilicht friedliebender Arbeiter 
erfüllt, indem wir der kommenden Katastrophe und ihren 
schrecklichen Folgen entgegenarbeiteten. 
Leider hing es nicht einzig und allein von uns ab, den Tag 
der Katastrophe zu verschieben. Als einerseits der Einfall in 
Luxemburg und Belgien und andererseits der Überfall unseres 
Landes zur Tatsache geworden war, konnten wir in einem 
Kampfe, bei dem das Recht der kleineren Völker, die Existenz 
unseres Landes und die Zukunft der Demokratie auf dem Spiele 
standen, nicht teilnahmslose Zuschauer bleiben. 
Wir waren stets Gegner des Militarismus. In dieser 
schrecklichen Stunde war es uns nun deutlicher als je, daß der 
deutsche Militarismus eine Gefahr ist, die wir bekämpfen 
müssen und daß der preußische Militarismus, in demselben 
Maße wie der russische, ein schlechtes Prinzip ist, dessen 
Verschwinden den Weltirieden bringen muß. 
Von keiner Eroberungslust beseelt sind die Unsrigen ins 
Feld gezogen mit der Hoffnung im Herzen, daß ihre Opfer keine 
unnützen sein werden und daß dieser Krieg der letzte sein 
kann, wenn am Schlusse, nachdem jedes Volk in seinem eigenen 
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