Full text: Das Jungdeutsche Manifest

mende Wesensfrage des deutschen Daseins wird aufgerollt. Hiermit 
vollzieht sich eine vollkommen neue Frontbildung innerhalb des deut— 
schen Volkes. Die Losung der Front, deren Endziel der Volksstaat ist, 
lautet: 
Volk gegen Kaste und Geld. 
Der Jungdeutsche Orden hat in der Vergangenheit um viele 
nebensächliche Angelegenheiten kämpfen müssen, die mit der Auf— 
rollung der Kernfrage völlig in den Hintergrund treten. Er hat aus 
taktischen Gründen seines Entwicklungskampfes Gegnerschaften zu— 
lassen müssen oder Gegnerschaften ausgelöst, die nunmehr nach neuen 
Gesfichtspunkten auf ihre Berechtigung zu prüfen sind. 
Mit der neuen Frontbildung wird sich der Jung⸗ 
deutsche Orden mit allen den politischen Gruppen, 
Parteiteilen und Parteigruppen in derselben Front 
fühlen, die die Ablösung des gegenwärtigen pluto— 
kratischen Zustandes durch den Volksstaat bejahen. 
Die Auffassung über Form und Inhalt des Volksstaates an sich 
mag vorläufig verschieden sein. Seine endgültige Gestaltung vollzieht 
sich mit der Bildung der neuen Front. Der Jungdeutsche Orden sieht 
die Sicherung der nationalen Erfordernisse in der Struktur des 
Volksstaates. Darum verliert auch der Gegensatz: national oder inter— 
national seine Bedeutung. 
Der neue nationale Gedanke wurzelt für den Jung— 
deutschen Orden im kommenden Kampfe im Bekenntnis 
zum Volksstaat. Das Antinationale liegt in der Üüber— 
bewertung von Kaste und Geld und in der Ablehnung 
der Souveränität des organisierten Volkes. 
Der Jungdeutsche Orden wird daher den Kampf gegen diejenigen 
politischen Gruppen aufnehmen, die der Herrschaft von Kaste und 
Beld dienen. 
Von der modernen Republik zum Volksstaat 
Kein System politischer Machtverteilung gibt sich von selbst auf. 
Je verrotteter es ist, um so selbstsüchtiger und hemmungsloser ist der 
Wille, seine Macht zu erhalten. Es weicht nur gezwungenermaßen vor 
neu aufkommenden und herandrängenden Gewalten zurück. 
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