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Richtungen und ein gesunder Kampf unter ihnen hält die Geister
frisch und lebendig. Im Ringen um den richtigen Weg und im Kampf
um die richtige Erkenntnis weitet sich das Blickfeld aller. Die poli—
tische Gegnerschaft regt an. Sie wird zur Quelle neuwerdender
Kräfte und zur Wiege schöpferischer Gedanken. Wo der politische
dampf tot wäre, dort wäre auch weder Wille noch Streben.
Wenn dieser Kampf entartet, so verzehren sich die schöpferischen
Kräfte gegenseitig. Es ist daher eine der wichtigsten staatsmännischen
Aufgaben für die volkliche Neuordnung, dem politischen Kampfe sitt—
liche Gesetze zugrunde zu legen, die ihn in den Rahmen nutzbringenden
Aufbaues einzwängen.
Die sittliche JIdee, welche die jungdeutsche Bewegung
dem politischen Kampf zugrunde legt, ist die Lehre vom
Heroismus
Marxismus und Antimarrismus
Die politische Kampfmethode des Marxismus bestimmte die poli—⸗
tischen Kampfformen der Revolution von 1918. Die Entwicklung der
marxistischen Arbeiterbewegung führte die Massen zu Leidenschaft und
Fanatismus. Die Erbitterung des Bürgerkrieges schürte sie gegen—
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liche Gesellschaft die Arbeiterbewegung bekämpften, lösten die Ent—
wicklung der letzteren zum Fanatismus aus. In der hemmungslosen
Leidenschaft des politischen Kampfes wurden die besten Güter der
Ration zerstört.
Die antimarxistische Bewegung wollte den Teufel
durch Beelzebub austreiben. Sie setzte dem Fanatis—
mus des Marxismus den Fanatismus des Antimarxis—
mus entgegen.
Auf diese Weise wurden zwei hassende Fronten geschaffen, welche
sich in ihrer Leidenschaft fest ineinander verbissen haben. Wo aber
Leidenschaft und Fanatismus zwei kämpfende Fronten durchdrungen
haben, gibt es weder Vernunft noch Versöhnung. Da die jungdeutsche
zewegung der Versöhnung und der Wiederherstellung der Volks—
gemeinschaft dienen will, ist es ihre erste Aufgabe, sich aus dieser
Atmosphäre des politischen Kampfes zu befreien und ihren politischen
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