Die jungdeutsche Lehre vom Volksstaat fordert die
Abertragungder Gewaltandas organischgegliederte
Volk. Diese Forderung entspricht dem Inhalt der
VBerfassung von Weimar.
Die Zersetzung des Parteiismus
Die Zersetzung des Partetismus ist in vollem Gange. Das Volk
erkennt, daß es seiner Macht zugunsten der Geldmächte beraubt ist.
Die Parteien zerstören sich gegenseitig. Die Parteien spalten sich. Was
lich spaltet, spaltet sich weiter.
Das partelistische System ist auf Grund seiner Ohn⸗
macht nicht in der Lage, das Volk zu führen.
Diese Erkenntnis dämmert in den breiten Massen. Die Aufleh⸗
nung gegen das System zeigt sich zunächst in der Parteimüdigkeit. In
hellen Scharen verlassen die deutschen Staatsbürger die Parteigebilde.
Die Partei der Nichtwähler wächst zur Revolution gegen das System
heran. Sie hat stellenweise bereits 50 Prozent der Staatsbürgerschaft
erfaßt. Bei weiterem Fortschreiten dieser Entwicklung ist der Nach⸗
weis erbracht, daß die Mehrheit des deutschen Volkes den Parteiismus
als Mittler zum Staat ablehnt. Diese Ablehnung ist der Beginn des
Kampfes für den Volksstaat.
Das deutsche Volk ist des Betruges überdrüssig, der an ihm ver—
übt wird. Es hat den Parteiismus als den Schrittmacher der Pluto⸗
kratie erkannt.
Die deutsche Sendung der Gegenwart
Das Jahrhundert der Demokratie hat in einem fluchwürdigen Zu⸗
stand elender Knechtschaft geendet. An Stelle der absolutistischen
Fürsten erbdynastischer Herkunft sind am Ende dieses langen Ringens
die absolutistischen Fürsten des Geldes getreten. Das verfassungs-
feindliche parteiistische System trägt die Schuld an dieser Entwick⸗
lung. Unter der Duldung der Staatsgewalt ist das deutsche Volk
in gemeinster Weise betrogen worden. Der Sieg der materialistischen
Weltanschauung wurde auf den zertrümmerten Fundamenten der
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