Full text: Statische oder dynamische Zinstheorie?

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lahmen und nicht eine Station auf bisheriger Linie, Vorbote 
des physischen Todes und nicht Erfüllung. Und auch aus diesem 
Grund — der andere ist der schon erwähnte, daß, von der Ent- 
wicklung in unserem Sinne gesprochen, die „Nachfrage“ kein 
vom „Angebot‘“ unabhängiger Faktor ist — kann das Verhalten 
unseres Typus nicht im gleichen Sinn wie das Verhalten des 
„Wirtes schlechtweg‘“ in das Schema eines „Gleichgewichts- 
zustandes‘“ bzw. einer Tendenz nach einem solchen gebracht, 
aus diesem Grunde ferner nicht angenommen werden, daß es — 
was in einem anderen Sinn natürlich gleichwohl behauptet 
werden kann — in ähnlicher Weise bloß Konsequenzen zieht 
aus vorhandenen Daten wie dieses‘“?). 
Zusammenfassend sei Schumpeters Auffassung über die 
Scheidung von Statik und Dynamik mit seinen eigenen Worten 
gekennzeichnet: „Deshalb ist die wissenschaftliche Sachlage 
durch drei einander entsprechende Gegensatzpaare charakteri- 
siert: Erstens durch den Gegensatz zweier realer Vorgänge: 
Ablauf oder Gleichgewichtstendenz einerseits — Veränderung 
der Bahn des Ablaufes oder spontane Änderung der Daten des 
Wirtschaftens durch die Wirtschaft selbst andererseits. Zweitens 
durch den Gegensatz zweier theoretischer Apparate: Statik 
und Dynamik. Drittens durch den Gegensatz zweier Typen 
von Verhalten, die wir uns der Wirklichkeit folgend .als zwei 
Typen von Wirtschaftssubjekten vorstellen können: Wirte 
schlechtweg und Unternehmer“?). 
Um die geplanten neuen Kombinationen durchsetzen zu 
können, bedarf der Unternehmer offenbar Produktionsmittel, 
also Arbeitsleistungen, Roh- und Hilfsstoffe, Werkzeuge usw.*). 
Da aber im statischen Kreislauf alles in festen Bahnen gebunden 
ist, also nirgends müßige Vorräte vorhanden sind, so bedeutet 
Durchsetzung neuer Kombinationen „Andersverwendung des 
Produktionsmittelvorrates der Yolkswirtschaft‘“4). Der Leitung 
der geschlossenen Wirtschaft und der Planwirtschaft steht zu 
diesem Zwecke die Befehlsgewalt zur Verfügung. Es kann 
auch vorkommen, daß in der Verkehrswirtschaft mit herrschen- 
dem Privateigentum der Unternehmer bereits über die nötigen 
1) Schumpeter, Entwicklung, S. 137. ?) ebda., S. 121/22, 
1) ebda., S. 106, *) ebda.. S. 102/03.
	        
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