Full text: Statische oder dynamische Zinstheorie?

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dessen Rolle sich in der Aufgabe, als Zirkulationsmittel zu 
4ienen, erschöpft), im Verkehr als Zahlungsmittel fungieren, 
denen aber im Gegensatz zu ersteren vorerst kein Einwurf in 
das Sozialprodukt entspricht). 
Wenn wir hierin das Wesen des Kredites sehen, so ist es 
klar, daß im Kreislauf der Betriebskredit — hier im Unterschied 
zum Gründungskredit, nicht Anlagekredit gemeint — eine in 
unserem Sinne unwesentliche Rolle spielt. Es handelt sich hier- 
hei nur um ein technisches Hilfsmittel der Zirkulation, das die 
Güterwelt nicht beeinflußt. Liefen hier Zahlungsmittel um, 
die sich als Forderung bezeichneten, so würden sie ebenfalls 
nur Bescheinigungen für vorhandene Güter und vergangene 
Leistungen, genau wie Metallgeld, sein, und wir übersehen daher 
nichts Wesentliches in unserem Sinn, wenn wir annehmen, daß 
sämtliche Umsätze mit Metallgeld bewerkstelligt werden, daß 
der statische Unternehmer die nötigen Mittel zur Fortführung 
seines Betriebes immer Schon hat?). | Schumpeter definiert den 
Kredit demgemäß in folgender Weise: „Kredit ist wesentlich 
Kaufkraftschaffung zum Zwecke ihrer Überlassung an den 
Unternehmer, nicht aher einfach. Überlassung von vorhandener 
Kaufkraft — von Bescheinigungen über vorhandene Produkte — 
an ihn. Die Kaufkraftschaffung charakterisiert prinzipiell die 
Methode, nach der sich die wirtschaftliche Entwicklung in der 
nicht geschlossenen Volkswirtschaft durchsetzt““*). 
Hiermit sind wir zugleich in das Wesen des Kapital- 
phänomens eingedrungen, das Schumpeter, ausgehend von 
der Funktion desselben, wie folgt kennzeichnet: „Das Kapital 
ist nichts anderes als der Hebel, der den Unter- 
nehmer in den Stand setzen soll, die konkreten 
Güter, die er braucht, seiner Herrschaft zu unter- 
werfen, nichts anderes als ein Mittel, über Güter 
zu neuen Zwecken zu verfügen oder als ein Mittel, 
der Produktion ihre neue Richtung zu diktieren“?). 
Kapitalistische Wirtschaft liegt also dort vor, Wo der Unter- 
nehmer zur Durchführung seiner Pläne der Intervention der 
ı)y Schumpeter, Entwicklung, S. 65/66. *) ebda., S. 147, 152/53. 
;) ebda., S. 149/52. *) ebda,, S. 153. *) ebda., S. 165.
	        
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