Zweiter Teil.
„Statische“ oder „dynamische“ Zinstheorie?
1. Statik und Dynamik bei Cassel und Schumpeter.,
Nunmehr heißt es, Cassels und Schumpeters Auffassung
über den prinzipiellen materiellen Inhalt der beiden Begriffe
Statik und Dynamik, über das, was sie für ihr Wesen halten —
also noch nicht über die speziellen Probleme, die sie diesen Be-
griffen unterordnen — gegenüberzustellen und etwaige Ab-
weichungen herauszuschälen. Dabei werden wir nicht darauf
verzichten können, über die logisch-formale Struktur der Be-
griffe Statik und Dynamik einige Bemerkungen einzuflechten.
Später wird uns dieser Umweg eine recht vorteilhafte Aussicht
auf die hier vorliegenden speziellen Probleme eröffnen.
Wir können uns an dieser Stelle, wo ein bestimmtes materi-
elles Problem der theoretischen Nationalökonomie im Vorder-
grund steht, auf eine eingehende Betrachtung der logisch-
formalen Seite der Begriffe Statik und Dynamik nicht ein-
lassen. Wir brauchen das auch nicht, da wir uns auf eine bereits
vorhandene Untersuchung dieses Stoffes stützen können.
Rudolf Streller!) kommt, aufbauend auf der Rickert-
Windelbandschen Lehre über die Einteilung der Begriffe,
zu dem Ergebnisse, daß, wenn man die Unterscheidung Statik
und Dynamik machen will und beide Begriffe, wie die meisten
Autoren implicite oder explicite fordern, sich ergänzen, d. h. ein
Begriffspaar bilden sollen, es sich erstens um generelle Begriffe,
EL
1) Streller, Statik und Dynamik.