Full text: Der Haushalt des Kaufmannsgehilfen

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samtausgaben, oder 369, — AM jährlich, besonders auf. Schon die Ham⸗ 
burger Erhebung hat 1925 für 80 Familien einen Vomhundertsatz von 5,13 
der Ausgaben für Versicherungen errechnet, und auch die Schweizer Er— 
hebung vom Jahre 109285 stellte einen Hundertsatz von 6,8 fest. Der noch 
größere Versicherungssatz der vorliegenden Erhebung ist auf mannigfache 
Gründe zurückzuführen. Der Erfassung dieser Ausgabengruppe wurde die 
größte Aufmerksamkeit gewidmet, indem in all den Fällen, wo nur das 
Nettogehalt in die Wirtschaftsbücher eingetragen worden war, sofort weitere 
Ermittlungen angestellt wurden. Ferner beansprucht die Sozialversicherung 
— z. B. die Erwerbslosenfürsorge — neue Leistungen, und dann ist auch 
aus den Aufzeichnungen in den Wirtschaftsbüchern zu ersehen, daß, wenn 
irgend möglich, Lebensversicherungen abgeschlossen werden, da die Erspar— 
nisse für das Alter zumeist in der Inflationszeit zerstört worden sind. Der 
Arbeitgeberanteil ist selbstverständlich in dem genannten Posten nicht ent⸗ 
halten. 
Einen wesentlichen Platz nimmt die Steuerausgabe in der 
Haushaltungsrechnung des Kaufmannsgehilfen ein. Der von der Durch—⸗ 
schnittsrechnung ausgewiesene Betrag von 208,30 NM — 4,82 v. H. der 
Ausgaben — beträgt ungefähr die Hälfte der Mietausgaben oder sogar 
etwas mehr als die Aufwendungen für Hauseinrichtung. Damit ist die 
Bedeutung der direkten Steuern für den Kaufmannsgehilfen genügend ge⸗ 
kennzeichnet. Die indirekten Steuern, die versteckt in allen anderen Aus— 
gaben enthalten sind, betragen natürlich erheblich mehr. Neuere Berech⸗ 
nungen, die vom Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit an fingierten Haus⸗ 
haltungen theoretisch vorgenommen worden sind, nehmen für einen Buch⸗ 
halter in einer Großstadt, der zwei Kinder hat, mit einem Einkommen von 
1200, — M eine Gesamtsteuerbelastung von 1005,27 AN, oder 26,08 v. H. 
des Einkommens an. Die Steigerung der direkten Steuerlast gegenüber der 
Vorkriegszeit erhellt, wenn man z. B. die 1907 untersuchten 274 Familien 
in Hamburg gegenüberstellt. Diese verbuchten nur 1,08 v. H. ihrer Aus— 
gaben für Steuern. Andererseits ist bereits der Erfolg der Steuermilde—⸗ 
rung erkennbar, wenn man die 11 Angestelltenhaushalte der Hamburger Er⸗ 
hebung von 1925 vergleicht, die sogar 5.17 v. H. der Ausaaben für Steuern 
aufwenden mußten. 
Eine große Bedeutung wird mit Recht den Sparrücklagen in 
den Hauhaltungsrechnungen der Arbeitnehmer zugemessen. Sparen bedeutet 
im Haushalt des Arbeitnehmers Einschränkung anderer Bedürfnisse. Es 
kann also nur gespart werden, soweit eine solche Einschränkung möglich ist. 
Die Durchschnittsrechnung zeigt, daß nur 1,34v. H. der gan zen Aus⸗ 
gaben Ersparnisse sind. Das sind 57,72 ANM je Familie, oder 4,81 M 
monatlich. — Eine recht bescheidene Summe. Wir verweisen hier auch 
auf unsere Ausführungen auf Seite 
An weiteren Kulturbedürfnissen sind zu nennen: 
geistige und gesellige Bedürfnisse — 6,70 v. H. 
Schulgeld und Lernmittel ......⸗ 1,74, der 
Arzt und Medizin .P............⸗1,89, Gesamt⸗ 
Erholung (haupts. Urlaubsausg.) — 1,811, ausgaben 
Dienstboten ... — 1.17 .
	        
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