Full text: John Pierpont Morgan, der Weltbankier

Spitze der Pyramide der amerikanischen Finanzen ist 
nun hoch über ihrer Basis, und diese ist so fest und 
breit, daß nur stärkste Kräfte sie zum Erzittern brin- 
gen könnten. Aus einer Generation, in der Gould, Fisk, 
die Vanderbilts, Rockefeller, Frick, Carnegie, Yerkes, 
Harriman, Gates, Heinze und Morse lebten, ist einer 
hervorgegangen, ein Herrscher. Vielleicht ist es sehr 
bedeutsam, daß das Haus Morgan noch besteht. 
Die Konzentration von Reichtum und finanzieller 
Macht, die während Morgans Lebenszeit vor sich ging, 
beschreibt der schon oben zitierte Schriftsteller fol- 
gendermaßen: 
„In den alten Zeiten des finanziellen Lebens kon- 
trollierte jeder die Arbeit seines Geldes selbst und legte 
es in seinem eigenen Geschäft an. Mit sehr wenigen 
Ausnahmen (die Landwirtschaft ist die wichtigste von 
ihnen) hat sich hier ein vollständiger Wandel vollzogen. 
Das meiste Geld der Vereinigten Staaten ist heute in 
Aktien und Anleihen angelegt oder in Banken depo- 
niert, seine Kontrolle, die Gewinne betreffend, ist sei- 
nen Eigentümern völlig entglitten. Der Aktienbesitz 
der vielen großen Gesellschaften, die in verhältnis- 
mäßig wenigen Jahren organisiert worden sind, ist unter 
Hunderttausenden verteilt, und so sind die Millionen 
der vielen unter die Kontrolle der wenigen geraten. 
Daher ist die abgedroschene Frage: ‚Wem gehören 
die Vereinigten Staaten?‘ nicht so wichtig wie die 
andere: ‚Wer kontrolliert die Vereinigten Staaten?’ 
Die Aktien von 110 der größten Gesellschaften des 
Landes mit einem Kapital von 7300 Millionen Dollar 
sind im Besitz von 626934 Personen. Die Fabriken 
der Vereinigten Staaten gehören einer großen Anzahl 
von Personen — was eine gute Verteilung des Reich- 
tums im Lande andeutet —, aber ihre tatsächliche Kon- 
trolle ist in den Händen weniger Männer. In keinem 
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