Spitze der Pyramide der amerikanischen Finanzen ist
nun hoch über ihrer Basis, und diese ist so fest und
breit, daß nur stärkste Kräfte sie zum Erzittern brin-
gen könnten. Aus einer Generation, in der Gould, Fisk,
die Vanderbilts, Rockefeller, Frick, Carnegie, Yerkes,
Harriman, Gates, Heinze und Morse lebten, ist einer
hervorgegangen, ein Herrscher. Vielleicht ist es sehr
bedeutsam, daß das Haus Morgan noch besteht.
Die Konzentration von Reichtum und finanzieller
Macht, die während Morgans Lebenszeit vor sich ging,
beschreibt der schon oben zitierte Schriftsteller fol-
gendermaßen:
„In den alten Zeiten des finanziellen Lebens kon-
trollierte jeder die Arbeit seines Geldes selbst und legte
es in seinem eigenen Geschäft an. Mit sehr wenigen
Ausnahmen (die Landwirtschaft ist die wichtigste von
ihnen) hat sich hier ein vollständiger Wandel vollzogen.
Das meiste Geld der Vereinigten Staaten ist heute in
Aktien und Anleihen angelegt oder in Banken depo-
niert, seine Kontrolle, die Gewinne betreffend, ist sei-
nen Eigentümern völlig entglitten. Der Aktienbesitz
der vielen großen Gesellschaften, die in verhältnis-
mäßig wenigen Jahren organisiert worden sind, ist unter
Hunderttausenden verteilt, und so sind die Millionen
der vielen unter die Kontrolle der wenigen geraten.
Daher ist die abgedroschene Frage: ‚Wem gehören
die Vereinigten Staaten?‘ nicht so wichtig wie die
andere: ‚Wer kontrolliert die Vereinigten Staaten?’
Die Aktien von 110 der größten Gesellschaften des
Landes mit einem Kapital von 7300 Millionen Dollar
sind im Besitz von 626934 Personen. Die Fabriken
der Vereinigten Staaten gehören einer großen Anzahl
von Personen — was eine gute Verteilung des Reich-
tums im Lande andeutet —, aber ihre tatsächliche Kon-
trolle ist in den Händen weniger Männer. In keinem
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