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Vorwort des Verfassers zur zehnten Auflage.
Die vier Jahre seit dem Erscheinen der neunten Auflage
dieser Wirtschaftskunde haben sich als eine Zeit fortschrei-
tender Erholung der europäischen Wirtschaftslage und damit
zugleich der Weltwirtschaft überhaupt erwiesen, Der gute
Anfang dazu vom Jahre 1924 konnte sich dank kräftiger Bei-
hülfe von seiten des nordamerikanischen Kapitalmarktes von
Jahr zu Jahr fortsetzen. Der Festlegung der Valuten der
Zentralmächte sind seit 1926 nacheinander die der drei konti-
nentalen Vormächte der Entente und schließlich auch die der
alten und neuen Oststaaten Europas gefolgt. Mit den euro-
päischen Neutralen hat neben Holland die hochindustrielle
Schweiz den stärksten Mitgenuß davon gehabt.
Diese Stetigkeit des Fortschritts zu geordneten Verhält-
nissen der neuen Friedenswirtschaft gestattet heute eine
größere Klarheit und Sicherheit in der Beurteilung der all-
gemeinen Wirtschaftslage und der Richtung ihrer Entwick-
lung. Sie erlaubt uns denn auch eine wesentliche Verein-
fachung der hier vorliegenden Darstellung. Dank dieser
neuen Klärung der Dinge konnte eine Menge Kriegsballast
der letzten Auflage in dieser ersten eigentlichen Friedens-
auflage über Bord geworfen werden. Wer darüber näheren
Aufschluß wünscht, der findet ihn teils dort, teils in dem
Kapitel VI A über die Kriegsindustrien in Auflage VII (1920)
S. 63—76; jetzt aber namentlich in dem soeben vollendeten
umfassenden Werke des Verfassers über die Kriegswirtschaft
der Schweiz,* das sowohl über die allgemeinen Grundlagen
* Dr. Traugott Geering: Handel und Industrie der Schweiz
unter dem Einfluß des Weltkriegs (Basel, Benno Schwabe & Co.,
1928, XVI u. 851 8, 80).