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anderen Form der wissenschaftlichen Erkenntnis. Wenn also der oben
angeführte Kritiker der „verstehenden‘“ Methode (W. Switalski) die
Ansicht äußert, daß „erst durch die rationale Durchdringung des in-
tuitiv uns Dargebotenen ... es zu unserem geistigen Eigentum in ein-
sichtig geformter Vergegenwärtigung seines Bedeutungsgehaltes‘“
wird, so ist seiner Ansicht durchaus beizupflichten. Nur ist zu be-
merken, daß die verstehende Methode der aufgestellten Forderung
einer durchgehenden „Rationalisierung“ ihres Erkenntnisstoffes in
keiner Hinsicht sich widersetzt, wie das im folgenden noch deutlicher
hervortreten wird.
Vielleicht ist es «angebracht, daß ich hier in einer schematischen
Übersicht die verschiedenen Möglichkeiten und Formen der „An-
schauung‘‘ oder „Intuition“ und ihrer Verwertung und Verarbeitung
zur Erkenntnis, wie sie mir vorschwebt, zusammenstelle und darin den
Ort bestimme, an dem die verstehende (wie jede wissenschaftliche)
Methode mit der Anschauung zusammentrifft.
Anschauung ist Aufnahme des Gegenstandes in seiner ungeteilten
Ganzheit. Diese Aufnahme findet statt:
mittels des äußeren Sinnes: Anschauung im engeren Sinne;
mittels des inneren Sinnes in gefühlsmäßiger. Form: unio
mystica;
mittels des inneren Sinnes in gestaltmäßiger Form.
Die Darstellung (und somit Übertragung) des Geschauten erfolgt:
entweder mittels des Symbols: in aller Religion und Kunst;
oder mittels der Sprache, das heißt aber mittels des Begriffs
auf dem Wege des diskursiven Denkens.
Für die Wissenschaft kommen von den Formen der Anschauung
die sinnliche und die gestaltmäßige, von den Darstellungsarten kommt
aur die begriffsmäßige in Betracht.
Endlich sei noch kurz die Stellung des Verstehens zu der
3. Metaphysik umschrieben.
Wir haben bei einer früheren Betrachtung feststellen können, daß
alle Naturerkenntnis, die das Wesen oder den Sinn der Erscheinungen
zu erkennen sich vermißt, Metaphysik ist, und daß die moderne Natur-
forschung auf Wesenserkenntnis ‚verzichtet, um dafür Allgemein-
gültigkeit ihrer Forschungsergebnisse einzutauschen. das heißt: