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2. geldwirtschaftliche und naturalwirtschaftliche, je nachdem
man sich zur „Verrechnung“ des Geldes bedienen will oder
nicht;
entgeltende und kommunistische, je nachdem der Anteil, den
der einzelne am Gesamtprodukt erhält, nach seinen Leistungen
oder nach seinen Bedürfnissen festgestellt wird. In jenem
Falle enthalten die sozialistischen Systeme eine Konstituierung
des „Wertes‘‘.
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Das Nähere möge man in meiner „Ordnung des Wirtschafts-
lebens‘“ nachlesen.
Die dritte Aufgabe, die dem Sinnverstehen erwächst, ist die
Sorge für
3. das Verständnis der allgemeinen Kategorien der Wirt-
schaft. In aller Wirtschaft gibt es bestimmte Erscheinungen: Vor-
kommnisse, Vorgänge oder Zustände, die es in ihrer zeitlosen Sinn-
bedeutung zu erfassen gilt. Ich behandele die Lehre dieser Möglich-
keiten der Wirtschaft seit vielen Jahren in meiner „Allgemeinen
Nationalökonomie“, von der bis jetzt nur der oben (S. 144) genannte
Aufsatz über Produktivität veröffentlicht ist. v. Gottl bemüht sich
gleichfalls, etwas Ähnliches zu lehren und nennt es „Die ewige Wirt-
schaft‘“, von der bisher unter dem Titel „Bedarf und Deckung‘ ein
„Vorgriff in Theorie der Wirtschaft als Leben‘ (gegen welche Be-
zeichnung ich erhebliche Bedenken geltend zu machen habe, sofern es
sich gerade nicht um die Wirtschaft als Leben, sondern um die Wirt-
schaft als reinen Geist handelt) im Jahre 1928 erschienen ist.
Um anzudeuten, wie ich diese dritte Aufgabe des Sinnverstehens
auffasse, und da ich an dieser Stelle auf die Sache selbst nicht näher
eingehen kann, will ich wenigstens den wichtigsten Teil des Grund-
risses meiner Vorlesung über „Allgemeine Nationalökonomie‘‘ hier
abdrucken, aus dem sich der Leser mit eluiger Phantasie doch wohl
ein Bild wird machen können. Dieser Teil behandelt:
Die allgemeinen Kategorien der Wirtschaft
I. Der Güterbedarf
1. Der Begriff des Güterbedarfs
2, Die Sachgüter