Full text: Die drei Nationalökonomien

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dem auch der Sim der „Welt“, des Menschen, des Lebens vertraut 
ist. Hier geben wir die Fäden unserer Erkenntnis ab an den Meta- 
physiker, der sich anderer Forschungsweisen als der verstehenden 
Methode bedient, um die Wahrheit zu ergründen. 
Vierzehntes Kapitel 
Die Begriffe 
1. Die Eigenart der Kulturwissenschaftlichen Begriffsbildung 
Die „Kritik der historischen Vernunft‘, die uns Dilthey in Aus- 
sicht gestellt hatte, läßt noch immer auf sich warten. Ihr Fehlen 
aber macht sich nirgends schmerzlicher fühlbar als in der Logik 
und ganz besonders wiederum in der Lehre von der Begriffsbildung. 
Die Lehre von der Begriffsbildung in den Geistwissenschaften hat 
im letzten Menschenalter keine wesentliche Förderung crfahren: 
die scharfsinnigsten „Ordnungslehren‘“, die in den letzten Jahr- 
zehnten erschienen sind, wie etwa die Logiken von Driesch, 
v. Kries, Pfänder, lassen den Unterschied zwischen Natur- und 
Geistwissenschaften fast völlig unberücksichtigt. Die älteren Logiken, 
wie die von Mill, Wundt, Sigwart, die den Geistwissenschaften 
besondere Abschnitte, ja ganze Bände widmen, stehen doch zu sehr 
im Banne des naturwissenschaftlichen Denkens, um für die Eigenart 
der geistwissenschaftlicher Logik den freien Blick zu haben. Die 
neueste „Logik der Geistwissenschaften‘“, die wir besitzen, die von 
Rothacker, geht auf das Problem der Begriffsbildung fast gar nicht 
ein. 
Durchaus geistwissenschaftlich denkt Heidegger. Vielleicht 
schenkt er uns noch die von Dilthey verheißene „Kritik der histori- 
schen Vernunft‘. In dem bisher erschienenen ersten Band seines Wer- 
kes läßt die ontologische Einstellung die logischen und methodologi- 
schen Probleme noch nicht zur Entfaltung kommen. Aber Heidegger 
ist doch, soviel ich sehe, der erste Logiker, der als den Lehrbegriff 
nicht die rote Farbe und nicht den Löwen, sondern den Hammer be- 
nützt. Das bedeutet einen gewaltigen Fortschritt und enthält die Aus- 
sicht auf Einsichten von unermeßlicher Tiefe. 
Unsere Hoffnung setzen wir Geistwissenschaftler auch auf Hein- 
rich Maier. Er gehört zu den wenigen strengen Logikern, die mit
	        
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