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den Kreisen der Wirtschaft wenig Verständnis, schon deshalb, weil
der Wirtschafter von der Wirtschaft her dazu erzogen ist, Leistung
und Ergebnis anzustreben, und weil er mit der Verantwortung
für seine Arbeit, seinen Betrieb und die in ihm Beschäftigten in
die Verantwortung des allgemeinen öffentlichen Lebens in diesen
unseren Staat hineinverflochten ist, wie durch den Zwang der Tat—
sachen, so immer mehr auch aus freiem Willen zur Teilhaberschaft
an ihm. Darum hat sich der Deutsche Industrie- und Handelstag
immer, wie in Zeiten des Hochstandes, so auch in Zeiten der Be—
drückung und mühsam beginnenden Aufstiegs des Staates zu diesem
bekannt. Heute ist Wirtschaftspolitik von Staatspolitik weniger und
schwerer zu trennen als je. Das bedeutet die Notwendigkeit, mit wirt—
schaftspolitischem immer mehr auch allgemein⸗staatspolitisches Denken,
Erkennen und Wollen auszubilden, aus dem sich ungezwungen, doch
zwingend Gemeinschaften weit über die gegenwärtigen Grenzen
der Parteien hinweg ergeben — Grenzen, die vielfach nicht
viel sinnvoller mehr für die Gegenwart sind als so manche politische
Grenze zwischen diesem oder jenem Lande Deutschlands, die nicht
mehr aus dem Leben der Gegenwart und lebendig fortwirkender Ver—
gangenheit zu begreifen, sondern nur mehr aus Archiven zu erklären
ist. Die Folgen aus solcher höheren staatspolitischen Einigung zu
ziehen, ist zu gemeinsamer Abwehr drohender Gefahren nachgerade
unerläßlich geworden. Die Gefahren des Radikalismus sind
in Deutschland gestiegen. Wir sehen, wie bewußt verneinender Zer—
störersinn an Erbgütern der nationalen und christlich-sitt—
lichen Kultur, die auch heute noch wertvoll sind, haßerfüllt
rüttelt, nicht selten unterstützt durch ein leichtfertiges Literaten—
tum aus ganz anderen Kreisen und als sehr interessant
geschont und betrachtet in einer üblen Abart von Bourgeosie, der
sehr bange würde, wenn aus snobistischem Spiel einmal Wirklichkeit
würde. Wir sehen gleichzeitig, wie eine Berauschung an natio—
nalistischen wirklichkeitsfremden Träumen Haud
in Hand geht mit unverhüllter Verleugnung des Rechts, des
Eigentums und mit wirtschaftspolitischen Irrlehren, mit denen
eine ernsthafte Auseinandersetzung nicht möglich ist. Von beiden
Seiten wird unsere Jugend schmeichelnd und drohend umworben.
Die innere Beziehung zu einem Bürgertum im echten Sinne
des Wortes, das etwas anderes bedeutet als stumpfes Spießertum,
blindwütigen Bereicherungsdrang oder satte Bourgeoisie, ist ihr zum