Internationale Arbeitslosigkeit
Gesamtbilde hervorgerufen hat. Aber ergänzend sei-betonf, ‚daß es,
heute kein Land in der Welt gibt, das von den Einflüssen“ Ui&ser:.
Tiefkonjunktur verschont geblieben wäre. Ob man.nach Südafrika
oder Ostindien oder in den Bezirk der südamerikanischen Länder
blickt, man wird überall das Vorhandensein von Absatzkrisen be-
merken, die zeitweilig schwächer auftreten, um dann wiederum ein
intensiveres Gepräge anzunehmen.!?) Auch hier reden die Arbeits-
losenziffern eine deutliche Sprache, von denen einige verglichen
mit dem „noch“ günstigen Jahre 1920 hier angegeben seien. Es
betrug die Prozentziffer der beschäftigungslosen Arbeiter, die ent-
weder einem Gewerkvereine angehörten oder in ein staatliches Ver-
sicherungsgesetz eingegliedert waren: 1?)
ALL
in Australien. . .
n Canada . ....
im Deutschen Reich .
in Schweden. ...
;n Dänemark. ...
n Norwegen.
;n Holland. .
Juni 1920 | März 1925
a3
. 8,5
3,9 58
34 11,9
1 ı 151
3R | 7,4
39 10.1
Damit schließt sich, wenn auch noch so ungleiche Verhältnisse
im einzelnen mitbestimmend auf die Besonderheit der Wirtschafts-
konjunktur in einzelnen Ländern sein mögen, der Kreis überall
gleich gearteter Symptome der heutigen Krisis. Mangelnde Beschäf-
tigung als Zeichen mangelhafter Ausnutzungsmöglichkeit der vor-
handenen Produktivkräfte, Diese wiederum ist das Ergebnis ver-
minderter Absatzmöglichkeiten.
Aufgabe einer weltwirtschaftlichen Untersuchung würde es nun
naheliegenderweise sein, festzustellen, inwieweit der Auslandsab-
satz — damit also der Weltwirtschaftsabsatz — eines jeden Lan-
des an dem Grade seiner Depression beteiligt ist, inwieweit diese
andererseits auf die Erschlaffung seiner eigenen Kauffähigkeit zu-
rückgeführt werden muß. Eine solche Aufgabe durchzuführen, ist
5122 Vgl. näheres bei Levy. Grundlagen der Weltwirtschaft. 1924.
; 19) Much Economist Monthly Suppl. vom 25. Juli 1925. S.11. Die
deutsche Arbeitslosenziffer betrug am 6. Januar 1925: 535529, am 1. Juli
1925: 195582,