Full text: 10 Jahre Rote Gewerkschafts-Internationale

die Rede war, obleich die Form nicht scharf genug war. Das war 
natürlich die Hauptsache. Die weiteren Erfahrungen haben gezeigt, 
daß dieses Keim-Organ der RGIL, das damals den etwas langen 
Namen „Internationaler Rat der revolutionären Berufs- und Industrie- 
verbände‘“ trug, im Kampfe gegen alle feindlichen Tendenzen von rechts 
und von links seine eigene Ideologie geschmiedet und seine Prin- 
zipien mit größtmöglicher Klarheit und Eindeutigkeit formuliert hat. 
Jedenfalls war damals schon, gleich bei der Geburt der RGL, 
innerhalb derselben ein Kampf um das Prinzip der Diktatur des Pro- 
letariats, um..die Beziehungen zwischen Partei und Gewerkschatten, 
um die Einschätzung der alten, vorrevolutionären Gewerkschalfts- 
bewegung usw, im Gange. Unsere Linie war von allen Seiten einem 
Angriff ausgesetzt, dem ungleiche Motive zugrunde lagen, und trotz- 
dem ist der Gründungsakt unterzeichnet worden. So kam die neue 
revolutionäre Gewerkschaftszentrale zur Welt, aus der die Rote 
Gewerkschaftsinternationale hervorging. 
V, Die Kräftesammlung. 
Von Anfang an wurde der neuen Gewerkschaftszentrale von 
ihren Feinden die Anerkennung versagt. Der Internationale Rat der 
revolutionären Gewerkschaften verkündete seine Gründung durch 
ein Manifest, das zusammen mit der Deklaration, von der oben die 
Rede war, sozusagen der Geburtsschein der Roten Gewerkschafts- 
internationale ist. Die Amsterdamer erklärten von der Höhe ihrer 
„Majestät herab, dieser Internationale Revolutionäre Gewerk- 
schaftsrat sei nichts als eine Fiktion, und ernste Leute müßten 
diesen Rat, von dem man nicht recht wisse, wer ihn geschaffen hat, 
aus wem er besteht und wozu er existiert, einfach mißachten. Vor- 
ausgeschickt sei, daß die Amsterdamer Internationale zur Zeit der 
Entstehung des Internationalen Rates 24 Millionen Mitglieder zählte 
und von der Höhe dieses statistischen Turms herab über die neue, 
junge, doch ziemlich betriebsame Organisation hinwegzusehen ver- 
suchte. Die Linie der Amsterdamer Internationale gegenüber der 
RGI und den sowjetrussischen Gewerkschaften war die gleiche, wie 
die Linie der imperialistischen Großmächte gegenüber der Sowjet- 
regierung, Die imperialistischen Großmächte versagten der USSR 
(damals RSFSR.) die Anerkennung, und die Amsterdamer Inter- 
nationale wollte uns nicht „anerkennen', Nichtsdestoweniger 
existierte die Sowjetunion weiter, und ebenso die revolutionäre Ge- 
werkschaftsbewegung, Es war, wie ersichtlich, eine schwere und 
schmerzvolle Geburt, aber trotzdem hat das Kind das Licht der 
Welt erblickt, und von den ersten Tagen an begann der Internati>- 
nale Gewerkschaftsrat einen entschlossenen und energischen Kampf, 
um zu den breiten Massen zu gelangen. 
A
	        
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