Machenschaften hinter den Kulissen, die in einer Reihe von Ländern
im Gange sind, — das alles erfüllt die Atmosphäre mit einer immer
drohender werdenden Kriegsgefahr, Die RGI, war stets des Lenin’schen
Gebots eingedenk, daß die Bekämpfung des Krieges nur scheinbar eine
leichte Sache sei und daß in Wirklichkeit besonders große Zähigkeit
und Ausdauer dazu gehören.
Antikriegs-Deklamation hat die RGI, niemals getrieben, sie hat
allen ihren Sektionen vielmehr stets klar gemacht, wie der Krieg
zu bekämpfen ist, worauf es hauptsächlich ankommt — den Kampf
gegen den Krieg nicht zu einer Paradekundgebung zu machen, sondern
zu einem organischen Teil der ganzen tagtäglichen Arbeit, Auf
keinen Fall darf der Kampf solange hinausgeschoben werden, bis der
Krieg da ist, das würde den Zusammenbruch aller unserer Organi-
sationen und auch der RGI selbst bedeuten, Bekämpfung des
Krieges bedeutet vor allen Dingen Kampf gegen die eigene Bour-
geoisie, Entlarvung ihrer verbrecherischen. Tätigkeit. Wer diese
elementare tagtägliche Arbeit nicht macht, wer die Bekämpfung
des Krieges vom Klassenkampf gegen die eigene Bourgeoisie isoliert,
befaßt sich nur mit pazifistischem Geschwätz. Diese ihre Einstellung
hat die RGIL wiederholt auf ihren Kongressen, wie auch während des
internationalen Friedenskongresses im Haag, während der Ruhr-
besetzung und der Intervention in China, zur Zeit des Krieges in
Marokko und Syrien, sowie anläßlich der Besetzung der Ost-China-
Bahn und gelegentlich der unzähligen Provokationen gegen die Sow-
jetunion formuliert, Stets hat die RGI, von ihren Organisationen eine
ernste und wohldurchdachte Einstellung zur Kriegsbekämpfung ge-
fordert, denn um diese Frage herum hat sich viel pazifistische
Schlacke, viel anarchistisches Geschwätz und reformistische
Heuchelei angehäult.
Soll das heißen, daß bei uns in der Frage der Kriegsbekämpfung
alles in Ordnung ist? Auf keinen Fall. Indes werden die Gewilter-
wolken immer schwerer, der Krieg kann ganz unerwartet auflodern,
und in diesem Falle könnte ein Teil unserer Genossen unvorbereitet
überrascht werden. Eben davon geht die RGI aus, indem sie die
Fragen des Kampfes gegen den imperialistischen Krieg auf die Tages-
ordnung des V, Kongresses setzt. Die Sozialfaschisten und die
Rechten lieben es, uns Uebertreibung der Kriegsgefahr vorzuwerfen,
sie behaupten, die Komintern und RGI machten die Arbeitermassen
absichtlich „nervös“ um auf diese Weise den „Auftrag‘‘ der Sowjet-
regierung zu erfüllen. Welchen Sinn hat dieses systematische Ver-
leugnen der Kriegsgefahr? Der Sinn ist höchst einfach: es gilt, die
Massen einzulullen, sie von der realen Gefahr abzulenken und ihr
Augenmerk auf die angeblichen „Moskauer Intrigen” zu lenken, das
Wasser zu trüben, und so die Massen zu täuschen, damit die Bour-
geoisie den Ueberfall auf die Sowjetunion in aller Ruhe vorbereiten