Armuth zu wehren, so können wir es nicht verkennen, daß
in diesen für eine sittliche und moralische Besserung der
ärmeren Classen gar wenig geschehen ist. Auch uns legt
die gegenwärtige Zeit gebieterisch die Verpflichtung auf, die
Lücke zu ergänzen, die wir zu lange schon unberücksichtigt
gelassen haben. Lassen wir daher auch uns, hier, wo es
sich darum handelt, die Segnungen der Religion auch
unter denen mehr und mehr zu verbreiten, die nur allein
durch sie in ihren eigenen Augen gehoben und mit neuen
Tugenden und Kräften begabt werden können, mit vereinten
Kräften gemeinsam wirken; lassen wir die Scheidewand
fallen, welche Ansehen und Geburt, Wohlstand und Jn-i
telligenz so schroff unter uns aufgezogen haben, und
lassen wir auch unter uns vor allen andern einen
Verein zu Stande kommen, der, aus wahrer Religiösität
hervorgegangen, von ächtem Bürgersinn beseelt und unter-
à stützt von den Dienern der Kirche, sich einzig und allein
r die Aufgabe stellt, überall, wo es uns verstattet ist, auf
die sittliche und moralische Besserung unserer nothlei-
denden Classen einzuwirken, das schöne Werk der „inneren
Mission" zu befördern! Betreten wir in christlich-brüder
lichen Vereinen diese Bahn, dann werden wir die Drang
sale der Armuth mehr und mehr unter uns schwinden
sehen und der Lösung eines großen Problems uns nähern.