Vorwort.
Şährend meines Aufenthaltes in England 185!) bis 1862 von
befreundeten Personen aus den höheren Beamtenkreisen Berlins
öfters befragt, welche Wirkung das Freihandelssystem in England,
namentlich aus die dortige Textilindustrie ausübe, mußte ich ohne
Zögern anerkennen, daß die Erfolge wahrhaft großartige seien, daß
ganze Fabrikstädte um mich her, wie durch Zauber aus dem Boden
schösien, und daß mancher nur einigermaßen intelligente und streb
same Gewerbetreibende in wenigen Jahren zum soliden Fabrikherrn
emporgestiegen sei. Indem ich dies mit der Lage bekannter Fabrikanten
in Deutschland verglich, welche mit ungleich größeren Mitteln, größerer
Bildung und angespanntester Geschäftsumsicht sich nur langsam empor
arbeiteten , verfehlte ich nie in meinen Berichten auf die Ungleichheit
der Productions- und Handels-Bedingungen hinzuweisen und vor
der ungeprüften Einführung der englischen Freihandelsgesetze im Zoll
verein zu warnen.
Bestrebt, diese Anschauungen durch persönliche Erfahrungen und
Beobachtungen zu begründen, wurde ich eines Tages durch das Gespräch
zweier Chefs eines großen englisch-deutschen Commissionshauses über
rascht, welche darin einig waren, daß das national-öconomische
Princip: „Kaufe im billigsten Markt und verkaufe im theuersten",
erst dann seine volle Wirkung in der Praxis ausüben könne, wenn
man die Regel festhalte:
„Kaufe bei steigenden und verkaufe bei fallenden Preisen."
„In Handelscentren, wie Manchester, Bradford und Leeds, wo
man stündlich die Preisschwankungen aller Märkte der Erde beobachten
könne, zeige es sich häufig, daß die Preise in New-Pork, Calcutta
oder Sidney noch steigen, während sie in Paris, Berlin, Petersburg
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