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Während wir noch im Jahre 1884 828.224 q Weizen
nach Deutschland exportirten, betrug der Weizenexport des
Jahres 1885 (also des ersten Jahres der Zollerhöhung) nur
mehr 467.671 g, er sank also binnen Jahresfrist um volle
43y 2 Procent!!
Deutschland hat den Zweck, den es mit seinen Getreide
zöllen verfolgte, grossentheils erreicht, und schon heute
hören wir von weiteren Zollerhöhungen, die man dort pro-
jectirt. Bei der Intensität der Zucker- und Spirituskrisis auch
in Deutschland wird der Hackfruchtbau wieder ebenso ein
geschränkt werden, wie gegenwärtig bei uns; der Schutz,
den die neuen Zölle dem Halmfruchtbau und der Müllerei
gewähren, wird zur abermaligen Ausdehnung des Getreide
baues mächtig anregen.
Denselben Erscheinungen begegnen wir in Frankreich
und Italien, in welch ersterem die Getreidezölle im Jahre 1882
auf die beiläufige Höhe der deutschen gebracht wurden,
und auch dort ist schon wieder eine abermalige Erhöhung
beantragt.
Die Consequenzen dieser Getreidezölle Deutschlands,
Frankreichs und Italiens sind nun mehrfach bedeutsam für
die Preisbildung unserer eigenen Cerealien und Mühlen-
producte. Sie bestehen in der Anstauung unseres eigenen
Productes, also in namhaftem Preisstürze innerhalb des Landes,
das seine bisher verfügbar gewesenen Mengen nicht mehr so
lucrativ exportiren kann. Dieser Preissturz wird unter sonst
gleichen anderen begleitenden Umständen derselbe sein, ob
wir selbst nun Getreidezölle einführen oder nicht. Dies gälte
für den Fall, dass wir das einzige auf Getreideexport hin
gewiesene Land wären.
Thatsächlich aber sind die angrenzenden östlichen Staaten
ebensolche Getreideexportländer, wie Oesterreich-Ungarn. Der
Getreidezoll, der dem österreichischen Getreide den Austritt
ins Ausland, das schutzzöllnerisch vorgeht, erschwert, der
selbe Getreidezoll wirkt auch hemmend auf das zu expor-
tirende Getreide Rumäniens, Russlands etc. Die unvermeid-