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2i und 32 Mill. Kilo, nahm dann aber ungewöhnliche Verhältnisse
an: im Juli erreichte sie 132 Mill., im August 89 Mill., im October
60 Mill., im November 49 Mill., im December 46 Mill. Kilo. Der
grösste Theil des eingeführten Weizens aber kam in diesem Jahre
ausnahmsweise nicht aus Russland, sondern aus Oesterreich-Ungarn,
nämlich 260 Mill. Kilo, gegenüber einer russischen Einfuhr von
218 Mill. Kilo. Der Druck der ungewöhnlich grossen ungarischen
Concurrenz traf Deutschland am unmittelbarsten und bewirkte daher
hier das erwähnte auffallende Sinken des Preises.
Für das Jahr 1883 sind die entsprechenden Preise folgende:
Monat (1883) Danzig Berlin
Januar .... 173,77 176,so
Höchster Mon.-Pr. 192, 2 (s) 197,7(s)
December. . . . 176,75 179,10
Jahresdurchschnitt 181,40 186,10
Köln Mannheim England
197.50 217,60 186,40
216,5(5) 219,9(2) 202,8 (,)
193.50 203,50 183,30
204,40 216,32 ] ) 193,oo
Die Weizenernte war in Deutschland um mehr als 200 Mill.
Kilo gegen das Vorjahr zurückgeblieben, gleichwohl dauerte das
Sinken des Preises im Ganzen fort und die Berliner Durchschnitts
werte bleiben immer unter den englischen. Die amerikanische
Ernte war zwar ebenfalls bedeutend geringer als 1882, aber es
waren ohne Zweifel aus dem letzteren Jahre überall noch grosse
Vorräte übrig und überdies hatte die Weizenausfuhr aus Indien
bedeutend zugenommen. Die monatliche Einfuhr nach Deutschland
war wieder am stärksten im Januar (139 Mill. Kilo), blieb in den
folgenden Monaten zwischen 34 und 45 Mill. Kilo, schwoll dann im
Juli bis 125 Mill. Kilo, ging aber von August ab wieder auf 30 bis
45 Millionen zurück.
Im Jahre 1884 fiel die Weizenernte in Deutschland und den
meisten anderen Ländern besser aus, als im Vorjahre, und in den
Vereinigten Staaten namentlich war der Ertrag grösser als jemals.
So blieben die Preise fast ununterbrochen das ganze Jahr hindurch
rückläufig und erreichten schliesslich einen, in der neueren Zeit bis
dahin kaum für möglich gehaltenen Stand. Dabei fanden die deutschen
') Seit Juli fand in Mannheim eine Veränderung der Notirung statt, in Folge deren
die Preise sich etwas niedriger stellten. Der obige Durchschnitt bezieht sich nur auf das
erste Halbjahr.