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BERLIN.
Die Kosten der städtischen Elementar - Fortbildung.sschnlcn
beliefen sich, abgesehen von Beleuchtung und Heizung, im Jahre 187g
auf 24.797 Mark gegen 20.191 Mark im Jahre 1878.
II. Die Fortbildungs-Anstalten.
Geschichte. Eine bestimmte Gestalt gewann der Plan zur
Errichtung einer gewerblichen P'ortbildungsschule im Jahre 1848,
zum Theile unter dem Einflüsse des Vereines „für das Wohl der
arbeitenden Classen“.
Im Jahre 1849 wurden die ersten drei gewerblichen Eortbildungs-
schulen errichtet ; ihre Anzahl stieg im Jahre 1858 auf acht mit
3Ò1 Schüler.
Im Jahre 1863 erhöhte sich die Schülerzahl auf 1143, die in
20 Classen vertheilt war.
Im Jahre 1873 jedoch wurden die bisherigen Fortbildungs-
Anstalten aufgelöst und ein „Regulativ für die städtischen l'ort-
bildung.sschulen“ zog die Grundlinie für die Neubildung. Im Winter
1873/74 wurden die noch bestehenden fünf gewerblichen h'ortbildung.s-
schulen in's Leben gerufen und zwar:
1. h'ortbildungs - Anstalt im Friedrichs-Gymnasium, Director: Dr.
Kempf.
2. Fortbildungs-An.stalt in der Königsstädtischen Realschule,
Director: Dr. Wenzlaff.
3. P'ortbildungs-Anstalt in der P'ricdrich-Werderschen Gewerbe
schule, Director: Gallemkamp.
4. Fortbildungs-Anstalt in der Louisenstädtischen Gewerbeschule,
Director: Dr. Baudow.
5. Fortbildungs-Anstalt in der Sophien-Realschule, Director: Pr.
Dr. Martus.
Diese Fortbildungs - Anstalten sind dazu bestimmt, denjenigen,
welche das Unterrichtsziel der Volksschule erreicht haben, und
nicht mehr ihre ganze Zeit und Kraft auf die wissenschaft
liche Ausbildung verwenden können oder wollen, Gelegenheit zu
geben, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten zu erweitern und zu ver
vollkommnen.
Diese Schulen lehnen sich an höhere Lehranstalten an, werden
von den Directoren derselben geleitet und benutzen ihre Lehrmittel.
Gelehrt wird in Cursen für Kaufleute: Französische und enÿ^lische
Sprache, kauf männisches Rechnen oder Buchführung ; für die ein
mechanisches Gewerbe Treibenden: Freihandzeichnen,