nutzloses und gefährliches Beginnen. Auf dem entgegengesetzten
Wege, mit offener, aber sachlicher und maßvoller Kritik möchten
wir unserem kolonialpolitischen Vorgehen dienen. Wir wollten
der heute weitverbreiteten, stillen und lauten Entmutigung ent
gegentreten und zeigen, daß unsere kolonialpolitischen Dinge
weder aussichtslos sind, noch sehr gefährlich liegen, noch große
Opfer erheischen, sowie man sich nur entschließt, auf klaren und
praktischen Grundlagen vorsichtig und thatkräftig sie zu be-
handeln. Möchten unsere Worte bei der Reichsregierung wie
in der öffentlichen Meinung einen der Sache förderlichen
Wiederhall finden! Wie unsere Sozialpolitik ist auch unsere
Kolonialpolitik noch ein Vermächtnis unseres unvergeßlichen,
ruhmreichen Kaisers Wilhelm I. Wie sein erhabener Nach
folger auf dem Kaiserthrone das Erbe seines Ahnherrn zu
bewahren und im Geiste desselben zu fördern entschlossen ist,
so steht ihm und dem Vaterlande auch noch der scharfe Blick
und die starke Hand des Kanzlers dreier Kaiser zu Diensten.
Es sollte kaum schwer sein, unter solchen Verhältnissen, unter
stützt von der öffentlichen Meinung, auch unsere kolonial
politischen Angelegenheiten in die richtigen, dem Vaterlande
förderlichen Wege zu leiten. Es bedarf dazu im Grunde nur
einer Voraussetzung, daß auch gegenüber den kolonial
politischen Aufgaben, die uns heute gestellt, in allen Kreisen
das Bewußtsein wirkt:
Salus publica suprema lex.