Full text: Fünf Jahre deutscher Kolonialpolitik

nutzloses und gefährliches Beginnen. Auf dem entgegengesetzten 
Wege, mit offener, aber sachlicher und maßvoller Kritik möchten 
wir unserem kolonialpolitischen Vorgehen dienen. Wir wollten 
der heute weitverbreiteten, stillen und lauten Entmutigung ent 
gegentreten und zeigen, daß unsere kolonialpolitischen Dinge 
weder aussichtslos sind, noch sehr gefährlich liegen, noch große 
Opfer erheischen, sowie man sich nur entschließt, auf klaren und 
praktischen Grundlagen vorsichtig und thatkräftig sie zu be- 
handeln. Möchten unsere Worte bei der Reichsregierung wie 
in der öffentlichen Meinung einen der Sache förderlichen 
Wiederhall finden! Wie unsere Sozialpolitik ist auch unsere 
Kolonialpolitik noch ein Vermächtnis unseres unvergeßlichen, 
ruhmreichen Kaisers Wilhelm I. Wie sein erhabener Nach 
folger auf dem Kaiserthrone das Erbe seines Ahnherrn zu 
bewahren und im Geiste desselben zu fördern entschlossen ist, 
so steht ihm und dem Vaterlande auch noch der scharfe Blick 
und die starke Hand des Kanzlers dreier Kaiser zu Diensten. 
Es sollte kaum schwer sein, unter solchen Verhältnissen, unter 
stützt von der öffentlichen Meinung, auch unsere kolonial 
politischen Angelegenheiten in die richtigen, dem Vaterlande 
förderlichen Wege zu leiten. Es bedarf dazu im Grunde nur 
einer Voraussetzung, daß auch gegenüber den kolonial 
politischen Aufgaben, die uns heute gestellt, in allen Kreisen 
das Bewußtsein wirkt: 
Salus publica suprema lex.
	        
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