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Einleitung.
und für wenig werthvoll gehaltenen Arbeit so rasch als nur mög
lich zn entledigen. Jeder ist willkommen, welcher den Weg zu
einer Buchführung zu zeigen verspricht, durch welche man ohne
Nachdenken und Fleiß mit ein paar Stunden Arbeit pro Woche
davonkommen soll. So lange Jemand nicht weiß, was für Vor
theile er mit dem Führen von Büchern erlangen kann, vermag
ihm allerdings das bloße Aufschreiben von Zahlen ohne Ziel und
Zweck keine Befriedigung zu gewähren. Es muß über kurz oder
lang der Unmuth sich einstellen, und gar zu oft kann man deshalb
von Landwirthen hören, daß sic früher wohl eine Buchführung
sich angelegt, aber bald die Sache, als doch unnütz, wieder auf
gegeben hätten.
Bücher führen im Sinne eines praktisch tüchtigen Geschäfts
mannes heißt, alle für den Gang eines Geschäftes, bczw. den
Stand des Vermögens, wichtigen Vorfälle so, wie sie sich der
Wc ereigne», also OroMofog#, aba- f, furg
aI ? ""glich, in cm Handbuch aufzeichnen und diese Aufzeichnungen
mittelst emes Systems dazu geeigneter Bücher in der Absicht,
daraus Geschäftsabschlüsie, sogen. Bilanzen, zu gewinnen, über
arbeiten. Die sofortige Aufzeichnung aller Geschäftsvorfälle ge
schieht zunächst nur zu dem Zwecke, nichts von dem, was von
Wichtigkeit für die Beurtheilung des Geschäftsergebnisses ist, in
Vergessenheit kommen zu lassen. Je nach der Größe des Ge
schäftes verursacht die tägliche Aufzeichnung mehr oder weniger
Arbeit, es kann nothwendig sein, mehrere Handbücher zu führen, es
kann aber auch nur eines vollkommen genügen. Am gebräuchlichsten
ist es, da, wo man einigermaßen zu thun hat, die in baar ge
machten Geschäfte extra — in einem besonderen Cassabuch
gu Bcrgc^ncn. 3n ber ßmibrnirmaft iß, außer beim Groß,
betrieb, die Zahl der täglichen Aufzeichnungen nicht nur eine
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Futterverabreichung an das Vieh,- eine weitere Aufzeichnung wird
hier nur dann nothwendig, wenn Veränderungen in der Tages
ration eintrat oder für Extrazulagcn. Ein Handbuch kann also
vom Landwirth weit leichter als von Anderen geführt werden