Full text: Die Meistbegünstigung und unser handelspolitisches Verhältnis zur Nordamerikanischen Union

24 v. Schwerin-Lowitz, Unser Verhaltnis zur Nordamerikanischen Union. 
allen diesen Vorteilen unseres Konventionaltarifs gleichrvertig warm." 
Und das entspricht doch nur dem stets von der Union selbst proklamierten 
Reziprozitats-Prinzip! 
„Der Prasident fahrt fort, das; unter solchen Umstanden fur 
Amerika kaum ein Anlast vorlage, einen Vertrag zu schliehen, 
unter dem es von Deutschland weniger empfangen wurde als die 
meistbegunstigten Nationen. Amerika hade zwar stets das Prinzip 
befolgt, andere Nationen in Handelssachen so zu behandeln, wie 
es selbst von ihnen behandelt zu werden wunsche; indessen konne 
sich trotzdem der Kongretz gezwungen sehen, anderen Staaten 
gegenuber das gleiche Versahren einzuschlagen, welches sie gegen- 
iiber Amerika walten lassen." 
Soll das heihen „Deutschland zu differenzieren, falls Amerika 
in Deutschland differenziert werden sollte", so ist darauf solgendes zu 
erwidern: 
1. Deutschland wird in der Union bereits jetzt sehr erheblich 
differenziert — beispielsweise gegen Kubanischen Zucker mit 20 %. 
2. Jch frage: Warum hat denn der Kongrest gegenuber Frankreich, 
Ruffland, Jtalien, Portugal und der Schweiz hierzu keine 
Veranlassung genommen, sondern sich von diesen Staaten — 
da man nicht in der Lags war, gleiche Gegenleistungen wie die 
meistbegunstigten Staaten anzubieten — die Differenzierung 
ruhig gesallen lassen? 
Was wir verlangen, ist nichts als volle Gleichberechtigung 
mit den genannten Staaten. 
„Das Schreiben schliestt mit der Aussorderung an den deutschen 
Botschafter, er mochte die einzelnen Arguments Roosevelts 
beantworten." 
Sollte die Mitteilung richtig sein, so wird der deutsche Botschafter 
hoffentlich nicht unterlassen, den Herrn Prasidenten aus die ausfallende 
Ungleichheit in der eventuell angedrohten Behandlung Deutsch- 
lands und der bisherigen Behandlung anderer Staaten hinzuweisen.
	        
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