2. Das Holz.
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4. Genügender Absatz bei niederen Frachtkosten nach den
Verbrauchsplätzen, daher
5. Lage an der Eisenbahn (womöglich Geleise bis an die
Fabrik) oder an schiffbarem größerem Fluß.
7. Kontinuierlicher Betrieb, teilweise an den Sonn- und
Festtagen.
8. Tüchtige Beamten, Fabrikationsleiter und Arbeiter.
9. Lage auf ausgedehntem eigenem von empfindlichen
Nachbarn fernen Grund und Boden.
Zu Punkt^_jjieser Bedingungen seien hier noch einige
Nachträge "gewacht, welche einem ausführlichen Referat des
Herrn Direktor Dr. Gottstein entnommen sind*). Um welche
Mengen es sich hierbei handelt, kann man sich vorstellen,
wenn man den Verlust von zirka 50 o/o an Holzmasse in Rech
nung zieht, welche durch die Abwässer aus den Kochern ab
geführt werden.
„Diese machen also für Deutschland im Jahre etwa
360000 t, täglich mithin ungefähr 12000 dz Trockensubstanz,
größtenteils organischer Natur aus und werden in aufgelöster
Form und in Wasser reichlich verdünnt, zum wesentlichsten
Teil durch unsere Flußläufe dem Meere zugeführt ... Es ist
nun naheliegend, daß Gelehrte und Techniker von jeher Ver
fahren suchten, mit denen diese Menge organischer Substanz
noch nutzbringend gemacht werden könnte, und zugleich die
Flußläufe zu entlasten, selbst wenn das nicht für viele Fabriken
durch ihre ungünstige Lage an kleineren Gewässern als zwin
gende Notwendigkeit erschiene.“
Die mannigfaltigsten Versuche in dieser Richtung führten
bis jetzt zu noch keinem Erfolg, und die Fabrikanten sind ge
zwungen, zu dem Verlust an Material, noch die Kosten der
notwendigen Klärvorrichtungen zu tragen. Aber auch durch
diese entstehen beim Undichtwerden der großen Wandflächen,
welche für die Klärbecken notwendig werden, Gefahren für die
Umgebung durch Verunreinigung des Grundwassers, woraus
auch die Unmöglichkeit der Anlage von Rieselfeldern sich
ergeben muß. Für viele Werke, welche dann zu dem Mittel
der Eindampfung griffen, war damit ein schwerer Schaden ver
knüpft.
*) Oottstein, Holzzellstoff 1904. Sonderabdruck der „Papierzeitung“.