*) Schwarz, a. a. O. S. 4.
Kap. III. Gründe für den Kursrückgang
der Staatspapiere.
en Leitern der deutschen Finanzpolitik wird der Vor
wurf gemacht, bei den Emissionen neuer Anleihen nicht
immer eine glückliche Hand gezeigt zu haben. Dieser
Vorwurf ist in der Tat nicht ganz unberechtigt. In den 80iger
und Anfang der 90iger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde
der Fehler gemacht, durch* fortwährenden, freihändigen Ver
kauf kleinerer und größerer Posten Staatsanleihen den Markt
dauernd unter Druck zu halten.*) Auch trat die Regierung
mit ihren Forderungen wiederholt zu einem ungünstigen Zeit
punkte an den Geldmarkt heran. Hinzu kommt, daß es in
Deutschland an einem Hand in Hand arbeiten und an der Rück
sichtnahme der verschiedenen öffentlichen Borger aufeinander
durchaus fehlt. Neben dem Reich, das in der Regel in Ver
bindung mit Preußen vorgeht, wenden sich oft gleichzeitig
die Bundesstaaten und größere Kommunen mit verhältnis
mäßig hohen Forderungen an den Geldmarkt, der dadurch
übermäßig in Anspruch genommen wird. Auch wurden,
wenigstens gilt das für die früheren Anleihen, die ernsten
Zeichner nicht genügend vor den sogenannten „Konzertzeich
nern“ bevorzugt, die sich Anleihen zum Emissionskurs nur
zu sichern suchten, um diese zu einem etwas besseren Kurs
wieder auf den Markt zu werfen und den Kursgewinn ein
zustecken.
Zu den Mängeln der Emissionstechnik gehört auch* die
zu knappe Festsetzung des Kursnutzens für das die Anleihe