Full text: Die Volkswirtschaft Österreich-Ungarns und die Verständigung mit Deutschland

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Karstes günstig fortschreiten. Mit dem steigenden Werte des National 
vermögens der Monarchie an Wald und der fortschreitenden Auf 
klärung wird die Strenge der Forstaufsicht berechtigterweise zunehmen 
und steigende Unterstützung bei den Interessenten selbst finden. 
Unter diesen Umständen ist, da die Monarchie außer den regelrecht 
bewirtschafteten Forsten, große der Erschließung noch harrende Wald 
gebiete besitzt, anzunehmen, daß Österreich-Ungarn seine maßgebende 
Stellung als Holzproduzent mindestens für das nächste Vierteljahr 
hundert als gesichert betrachten kann. 
Im Zusammenhang mit der Forstwirtschaft sei kurz die Jagd Jagd, 
erwähnt, die insgesamt ein reiches Ergebnis liefert. Der Auhirsch 
der Donauniederungen, die Gemse und der Auerhan des Hochgebirges, 
sowie der Bär in den Karpathen verdienen als Besonderheiten Hervor 
hebung. Leider führt der teilweise leidenschaftliche Jagdbetrieb, be 
sonders in den Alpen, zur fortschreitenden Bauernlegung, da nur in Tiro! 
und Kärnten energische Maßnahmen gegen diese volksfeindliche Aus 
artung des Sportbetriebes bestehen. 
Der modernen Technik ist es vorbehalten, einen wichtigen anderen W-fferkEe. 
Teil des Nationalvermögens zur Verwertung zu bringen, über das 
die Monarchie in reichem Maße verfügt: die Wasserkräfte. 
Wohl kann sich hier die Monarchie nicht mit den Riesenkräften 
messen, über die z. B. der Viktoriafall des Sambesi-Flusses allein mit 
seinen 3? Millionen HP verfügt. Auch die Vereinigten Staaten stehen 
mit ihrem riesigen Kräftereichtum (der Niagarafall weist allein 3 Milli 
onen verwertbare HP auf) gewissermaßen außerhalb der Konkurrenz. 
Auch Norwegen und Schweden mit Schätzungen, die zwischen 9 bis 14 
Millionen HP schwanken, sind hinsichtlich der Wasserkräfte außer 
ordentlich reichlich bedacht. 
Aber die Monarchie kann gewiß mit der Gleichstellung mit Frank 
reich und Italien, aufGrund von ungefähr 5 Millionen Turbinen HP, 
zufrieden sein. Engelmann H schätzt die Wasserkräfte Österreichs allein 
auf maximal 4 Millionen HP. Ing. Riehl nimmt diese Ziffer sogar 
nur für die österreichischen Alpenländer in Anspruch, während aller 
dings vr.-Jng. Conrad den ausbauwürdigen Großwasserkräften der 
österreichischen Alpenländer nur eine Höchstleistung von 1,87 bis 
*) Wassertag Salzburg, März 1909.
	        
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