Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

Frischhaltungsmittel für Stallmist. 
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Aus dem Grunde aber sind Kaimt. Kieserit und Eisenvitriol am wenigsten 
geeignet für die Einstreu, weil der Landwirt behufs schnellerer Wirkung des Stall 
mistes eine gewisse Zersetzung (Verrottung) wünscht; auch können diese drei Salze 
bei Verletzungen und bei offenen Wunden der Tiere nachteilig wirken, wozu bei 
Eisenvitriol noch hinzukomrat, daß er unter Umständen auch schädlich für die 
Pflanzen auf dem Acker wirkt. 
Der Gips wirkt auch nur dann günstig, wenn der Stallmist gleichzeitig hin 
reichend vor Luftzutritt geschützt wird. Kann zu einem solcherweise behandelten 
Dünger ungehindert Luft zutreten, so kann der Gips sogar nachteilig wirken, weil 
das gebildete Calciumkarbonat die Oxydation der organischen stickstoffhaltigen Stoffe 
und damit die Entbindung von Stickstoff befördert; denn nach den angestellten 
Versuchen geht der Stickstoffverlust mit der Menge der gebildeten Salpetersäure 
parallel, d. h. je mehr Salpetersäure gebildet wird, desto größer ist der Stickstoffverlust. 
Das beste Erhaltungsmittel für den Stallmist ist daher die tun 
lichste Abhaltung der Luft, d. h. Schutz vor Luftzutritt, wie vor Regen 
und Sonnenschein. 
Auch kommt für die Anwendbarkeit dieser Erhaltungsmittel in Betracht, 
ob sie zu einem angemessenen Preise zu haben sind; bei hohen Bezugskosten 
lohnt sich die Anwendung derselben im allgemeinen nicht mehr (vergl. hierüber des 
Verfassers Schrift; Wie kann der Landwirt den Stickstoffvorrat in seiner Wirtschaft 
erhalten und vermehren? Berlin 1893, S. 100—103).
	        
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