Labpräparate.
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W, Wj seien die für Normalmilch geltenden Wirkungswerte des Kontroll- bezw.
Versuchslabs und t, t t die mit einer anormalen Milch für das Kontroll- bezw. Versuchslab
gefundenen Gerinnungszeiten, so ist:
für Labpulver W x —• W ——
L
und für Labfltissigkeiten W 1 = W=^-.
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Hat man die Labstärke einer Labessenz (bezw. eines Lahpulvers) ermittelt und will
wissen, wieviel davon zur Dicklegung einer bestimmten Menge Milch (etwa 500 1) er
forderlich ist, so verfährt man wie folgt:
Ist die Labstärke bei 35° in 40 Minuten zu 11268 gefunden, so ist 11268 :1 = 500: x
(x = 0,044 1), d. h. man gebraucht zur Dicklegung von 600 1 Milch von dieser Labessenz
44 ccm.
Will mau in 20 Minuten dioklegen, so muß man die doppelte Menge Lab auwenden.
Wird das Dicklegen bei anderen Temperaturen als bei 35° bewirkt, so muß die Labstärke
hierfür besonders bestimmt werden.
Die Kosten des Dicklegens von etwa 1000 1 Milch bei 35° in 40 Minuten bei
einem Preise der Labflüssigkeit von 2 M. für 1 1 erfährt man, wenn die Labstärke wie
oben 11268 ist, nach der Gleichung:
11268 :1000 = 200 : y (y = 17,7 Pf.),
4- h. die Dicklegung von 1000 1 Milch bei 35° in 40 Minuten kostet 17,7 Pf.
L. Lindet 1 ) hat neuerdings ein Verfahren zur Schätzung der Menge des durch
hab koagulierbaren Kaseins bei der Käsebereitung vorgeschlagen, auf das hier
nur verwiesen werden kann.
Ar i, ^ Assoc. Chim. Sucr. et Distill. 1902, 19, 1061; Zeitschr. f. Untersuchung d.
ft ahrungs- und Geuußmittel 1903, 6, 234.