Untersuchung der vergorenen Maische.
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das überschüssige Blei durch Schwefelsäure, filtriert, neutralisiert wieder mit Natronlauge
and fällt dann erst mit Fehlingsoher Lösung.
Bei Berechnung des Dextringehaltes führt man die gefundene Menge Maltose
durch Multiplikation mit 20 / 19 = 1,053 auf Glukose zurück, zieht diese von der Ge
samtglukose ah und multipliziert den Rest mit 0,9; sind also z. B. 12% Maltose und
18% Glukose gefunden, so ist der Dextringehalt = [18 —(12 x 1,053)] x 0,9 = 4,83%,
also Gesamtmenge der vergärharen Stoffe 12 + 4,83 = 16,83 %.
Von 100 Teilen vergärharen Stoffen sind daher 71,3 % Maltose; es ist dieses das
Verhältnis von Maltose : Dextrin (M : D); im allgemeinen enthalten die Maischen
70—80% Maltose und 20—30 % Dextrin.
8. Berechnung des Beinheitsquotienten. Wenn wie vorstehend 20,65° Saccha
rometeranzeige = S, 16,83 % vergärhare Stoffe (Maltose + Dextrin) = D gefunden
sind, so berechnet sich der Reinheitsquotient Q nach der Formal:
Q :
Dx 100
also
16,83 x 100
= 81,50%,
8 ’ “ 20,65
oder auf Glukosewert (in diesem Falle D = 18) zurückgeführt:
0 = — x = 87 16 °l
** 20,65 ’
Der Glukosequotient ist selbstverständlich immer höher, der erste auf Maltose
+ Dextrin berechnete der wirkliche Reinheitsquotient.
4. Berechnung des Trebervolnmens, der aufgeschlossenen und nicht auf
geschlossenen Stärke. J )
Wiegt 1 1 Maische = 1086,4 g,
das Unlösliche (Treber) von 1 1 Maische = 52,2 „
so wiegt das Lösliche in 1 1 ... . 1034,2 g.
Wird letztere Zahl durch das spezifische Gewicht des Maischefiltrats, z. B. 1,0813,
dividiert, so erhält man das Volumen des Flüssigen, also — 956,4 ccm; dann
ist das Volumen des Unlöslichen (Treber) = 43,6 ccm. Wenn ferner der unlösliche
Rückstand nach b, 1 S. 663 = 12,77 % Stärke ergeben hat, das Maischefiltrat 132,48 g
Maltose und 26,13 g Dextrin, so enthält:
1
1 Maische an unaufgeschlossener Stärke
12,77 x 62,2
100
= 6,66 g und
1 1 Maischfiltrat an aufgeschlossener Stärke = 132,48 x 0,95 + 26,13 = 151,98 g.
Im letzteren Falle muß die Maltose durch Multiplikation mit 0,95 auf den
Stärkewert zurückgeführt werden.
Da 1 1 Maische 956,4 ccm Flüssiges (Filtrat) enthält, so ergibt sich die auf
geschlossene Stärke für 1 1 Maische zu — 1 — = 115,33 g.
Von der Gesamtstärke 145,33 + 6,66 = 151,99 g für 1 1 Maische sind daher
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151,99 = 4,38 % unaufgeschlossen geblieben.
VII. Untersuchung der vergorenen Maische.
Für die Untersuchung der vergorenen Maische ist noch mehr als für die der
süßen Maische zu beachten, daß beim Filtrieren jede Konzentrationsveränderung
durch Verdunstung vermieden werden muß (vergl. hierüber und über sonstige zu be
achtende Maßregeln S. 663).
r ) Vergl. E. Wein, Agrik.-chem, Analyse, 1899, 129.