Full text: Die Untersuchung landwirtschaftlich und gewerblich wichtiger Stoffe

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Rohstoffe und Erzeugnisse der Spiritusfabrikation. 
Maische rührt zum Teil von der zugesetzten Hefe her; mitunter wird der Maische 
auch, um eine reinere Gärung und mehr Ausbeute zu erzielen, Schwefelsäure als 
solche zugesetzt. Über den Nachweis dieser vergl. S. 259, No. 4. Neuerdings wird 
für den Zweck nach Effronts Vorschläge Fluorwasserstoffsäure (oder Fluornatrium 
hezw. Fluorammonium, 6,0 g des letzteren für 1 hl Maische) als am wirksamsten 
empfohlen. Eine nachteilige Wirkung hei der Verbitterung von dem geringen Fluor 
gehalte der Schlempe wurde bis jetzt nicht beobachtet. 
6. Bestimmung des Alkohols in der vergorenen Maische. a)DurchDestillation. 
200 com Maische oder Maischefiltrat 1 ) werden in einen Kolben von etwa 400 com 
Inhalt gefüllt und unter Verbindung mit einem Kühlgefäß (vergl. Fig. 272) in ein 
100 ccm-Kölbchen abdestilliert, bis ungefähr 100 ccm Destillat übergegangen sind. 
Nachdem das Destillat auf die Normaltemperatur 15,5° gebracht und auf genau 
100 ccm aufgofüllt ist, ermittelt man das spezifische Gewicht desselben entweder 
mittels des Pyknometers, der Westphalschen Wage oder eines genauen Alkohol- 
Aräometers. Die Spindeln des letzteren müssen so klein sein, daß sie in 100 ccm 
noch bequem schwimmen; die Länge der Skala für 1 °/ 0 soll mindestens 10 mm be 
tragen, auf jeder Spindel sich nur etwa 8 °/ 0 befinden und jedes Prozent in 1 / 5 ge 
teilt sein. 
Über die dem spezifischen Gewicht entsprechenden Alkohol-Prozente vergl. 
Tabellen No. XVII und XVIII am Schluß. Die gefundenen Alkohol-Prozente müssen 
bei Anwendung von 200 ccm durch 2 dividiert werden. 
Verdünnt man die 100 ccm Destillat auf 200 ccm und spindelt die letzteren, 
oder ermittelt man hiervon das spezifische Gewicht, so entsprechen die gefundenen 
Alkohol-Prozente direkt der ursprünglichen Maische. 
b) Indirekte Alkoholbestimmung aus der Differenz im spezifischen Ge 
wicht der alkoholhaltigen und alkoholfreien Maischflüssigkeit. 
Wenn man die alkoholhaltige Maische durch Kochen von Alkohol befreit und 
letzteren durch ein gleiches Gewicht Wasser ersetzt, so wird das spezifische Ge- 
*) Man verwendet meistens das Maisohefiltrat und bringt für den Trebergehalt eine 
entsprechende Korrektion an; letztere fällt aber unsicher aus, weshalb es sich empfiehlt, 
natürliche Maische zu nehmen. Das Überschäumen kann man nach M. Märoker durch 
Zusatz von einem Stückchen Paraffin vermeiden.
	        
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