fullscreen: Der historische Materialismus

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einem direkten Produktionsverhältnis zur Gemeinschaft 
stehen, sind viel größer als früher die bewaffneten Heere 
Es gibt kein Gewerbe, in das die Technik nicht eine 
neue Produktionsweise einführt. Von oben bis untken, von 
der wissenschaftlichen chemischen Versuchsanstalt, vom La— 
borator ium des Erfinders an bis zu der niedrigsten Arbeit, 
der Beseitigung des Unrats in einer modernen Großstadt, 
ündert sich sortwährend die Technik und die Art der Arbeit 
In jedem Gewerbe finden Revbolutionen statt in der Art, 
daß Ersindungen nicht mehr das Werk des Zufalls oder 
genialer Menschen sind, sondern das Werk von absichtlich 
dafür geschulten Leuten, die bewußt in einer vorher be— 
stimmten Richtung suchen. 
Ein Produktionszweig nach dem anderen wird geän— 
dert oder auch ganz beseitigt Das bkonomische Leben eines 
modernen kavitalistischen Landes ist einer modernen Stadt 
ähnlich, in der an Stelle alter Häuser⸗ und Straßen— 
komplexe Neubauten entstehen 
Die neue Technik bildet das große Kapital, sie bildet 
also auch das moderne Bank⸗ und Kreditwesen, das die 
Kräfte des großen Kapitals noch vervielfacht. 
Sie bildet den modernen Handel, sie bildet den Export 
von Massengütern und von Kapitalien, wodurch die Meere 
mit Schiffen bedeckt und ganze Weltteile dem Kapitalismus 
zur Gewinnung von Mineralien oder Ackerbauprodukten 
dienstbar gemacht werden 
Sie bildet die großen kapitalistischen Interessen, die zu 
verteidigen nur der Staat mächtig genug ist. Sie bildet in— 
folgedessen den modernen Staat selbst mit seinem Militaris— 
mus, seinem Marinismus, seiner Kolonialpolitik und seinem 
Imperialismus, mit seinem Beamtenheer und seiner Bu— 
reaukratie 
Ist es nötig, daß wir mit diesen Beispielen an der 
Hand die Arbeiler darauf aufmerksam machen, wie die 
neuen Produktionsverhältnisse zugleich neue Eigentums— 
verhältnisse ind? Die Zahl der Besitzer von Produktions— 
mitteln hat im Deutschen Reich von 1895 bis 1907 bei 
starker Bevblkerungszunahme in der Industrie um 84000, 
in der Landwirtschaft um 68 000 abgenommen; dagegen 
nahm die Zahl der Menschen, die vom Verkauf ihrer Ar— 
beitskraft leben, in der Industrie um drei Millibnen, in 
der Landwirtschaft um 1660 000 zu. Das ist eine Ver— 
anderung nicht nur in den Produktions- sondern ebenso⸗— 
sehr in den Eigentumsverhältnissen, die von der neuen 
Technik herbeigeführt wurde, welche den Kleinbetrieb er—
	        
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