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allem auch gegen die erfolgte Einführung einer Anzahl Ausnahmetarife
(Seite 25 bis 33) Stellung genommen und als notwendigste Maßnahme
zur Verminderung des Wagenmangels und der Verkehrsstockungen (Seite 50)
1. die Ausdehnung der Seehäfentarife auf die Binnenschiffahrts-
plätze,
2. Ueberweisung der Massentransporte an die Schiffahrt,
3. eine tarifarische Aenderung der Wagenladungsklassen AI und B
in Vorschlag gebracht wird; nur ist zu bedauern, daß auf Seite 25 der
Druckschrift die Ausnahmetarife vom 17. August 1911, e sri
und vom 10. Oktober 1912 sür Düngemittel, Futtergerste und Mais,
deren nachteilige Wirkung zweifellos damals noch nicht bekannt war,
nicht mit zur Anführung gekommen sind.
Sämtlichen Darlegungen und Ausführungen des Herrn Direktor
Vrancken kann seitens der Schiffahrt nur in allen Teilen beigetreten
werden, besonders auch darin, daß dem oft wiederkehrenden Wagenmangel
zum großen Teil durch Aufhebung der Seehäfentarife, oder durch Aus-
dehnung derselben auf die Binnenhäfen begegnet werden könnte, weil
dann die Waggons zu unlohnenden Tarifsätzen nicht lange Strecken zu
durchlaufen hätten, dem Verkehr nicht mehrere Tage entzogen würden,
sondern durch Verwendung nur auf kürzeren Strecken und damit ver-
bundene schnellere Zirkulation der Wagen, im fiskalischen Interesse eine
viel vorteilhaftere Ausnutzung ermöglicht werden könnte.
Die Klagen über die ungünstige Wirkung der Ausnahmetarife be-
schränken sich aber nicht nur auf die Schiffahrt und das Speditions-
gewerbe, sondern selbst auch der Handel hat sich unter der Wirkung der
bisherigen wenig glücklichen Tarifpolitik, im besonderen durch die letzt-
jährigen Ausnahmetarife sür Düngemittel, Futtergersste und Mais, bedrückt
gefühlt, was aus einer von Seiten des Vorstandes des Vereins für Ge-
treidehandel am 24. Oktober 1912 an die Handelskammer hierselbst
. „. gerichteten Eingabe, von welcher wir eine Abschrift zur gefälligen Kenntnis-
t nahme und Information hier beifügen, zur Evidenz hervorgeht und
wenn in Berücksichtigung gezogen wird, daß gerade in der Zeit des
Bestehens der vorbezeichneten Ausnahmetarife, entgegen der infolge der
Tarifermäßigung gehegten Erwartungen, die Marktpreise für Futtermittel