lem Schmieröl. bis zum Strick aufsuchen. Es versteht sich
nun von selbst, daß alle diese Einheiten einen sehr bedingten
Wert haben oder vielmehr ganz willkürlich sind. Soweit
aber ihnen irgendeine reale Bedeutung zukommt, ist es nur
sofern sie auf Grund eines gemeinsamen Wertprinzips her-
ausgerechnet sind, das zu formulieren, dem Verfasser jedoch
nicht gelungen ist. Ferner, wenn der Vorsteher der Sowjet-
güter die Bilanzen nur in der besagten Form erhalten werde,
wird er mit ihnen nichts anfangen können. Sollen aber alle
die Meßeinheiten der Bauten, der Lebensmittel, des ‚Bodens,
des Inventars auf einen Generalnenner gebracht werden, so
muß doch ein solcher namhaft gemacht werden.
Kein Wunder, daß Tschajanows Versuch mißglückte.
S. Strumilin und E. Varga, die in der „Ekonomitscheskaja
Zhiznj‘“1) das Problem der Wirtschaftsrechnung in Angriff
genommen haben, lehnten beide Tschajanows Methode ab
und kamen beide zu dem Ergebnis, daß ebenso wie die kapi-
talistische Wirtschaft in dem Rubel einen allgemeinen Wert-
messer habe, so auch die sozialistische Wirtschaft eine ana-
loge Einheit für die Wertbemessung ihrer Elemente besitzen
müsse. Diese Schlußfolgerung ist allerdings unbestreitbar:
ohne Wertrechnung ist ein rationelles Wirt-
schaftsgebaren unter einem wie immer gearte-
ten Wirtschaftssystem gänzlich unmöglich. In
voller Übereinstimmung mit den Grundprinzipien des Mar-
gismus stellten nun Varga und Strumilin fest, daß die Arbeit
als Wertmaßstab fungieren müsse. Ist die Arbeit nach Marx
bereits in der kapitalistischen Gesellschaft die tatsäch-
liche, wenn auch verkappte, Grundlage der sozialen Bewer-
tung der Wirtschaftsgüter und die Grundlage ihres Tausch-
werts, so müsse die Arbeit erst recht. bewußtermaßen der
Wertbemessung in der sozialistischen Gesellschaft zugrunde
gelegt werden. ;
Im folgenden wollen wir daher prüfen, was die Wert-
bemessung durch Arbeit in der sozialistischen Gesellschaft
zu leisten vermag. Das Problem ist von ungeheurem theo-
retischem Interesse, denn es steht im engsten Zusammen-
hange mit der theoretischen Bedeutung der Grundauffassun-
zen, die der Marxismus über die wirtschaftliche Tätig-
keit hat.
1) Die führende Wirtschaftszeitung im heutigen Rußland. (Bemerk. z.
Zeutsch. Übersetz.)
N