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und konstante Naturgesetze‘“ aufstellen wollte, sondern Gesetze, „die
als Ergebnis auch freier geistiger Elemente und als Wirkung
auch konkreter geschichtlicher und nationaler Konjunkturen, als
Funktion abhängig auch von einem vielfach veränderlichen, immer
und überall auch in besonderer Gestaltung hervortretenden Faktor
des Menschen ‚betrachtet werden müssen‘“2: diese Unterscheidung
zwischen sozialen (ökonomischen) und Naturgesetzen hatten — in
weniger schwülstiger Form — die feindlichen Brüder im anderen
Lager längst auch schon gemacht: Mill vor allem oder, um einen
sehr kompromittierten Manchestermann noch anzuführen: Mc Cul-
loch, wenn er sagte: „Es gibt einen wesentlichen Unterschied
zwischen den physischen und den moralisch-politischen Wissen-
schaften. Die Sätze der ersteren sind auf jeden Fall anwendbar,
indessen die letzteren nur auf die Mehrheit der Fälle in Anwendung
gebracht werden können.‘“21
Die Nationalökonomen stellten also bis zum Ende des 19. Jahr-
hunderts eine einheitliche, naturwissenschaftliche Front dar: Von
Quesnay bis Roscher, von Ricardo bis Schmoller. Es war das-
selbe Garn, das sie spannen, nur in verschiedenen Nummern. Als
nun ein „Methodenstreit‘“ ausbrach oder richtiger: der jahrzehnte-
lang geführte Streit zwischen den beiden Heerlagern in einen Zwei-
kampf zwischen den Anführern endigte, konnte es nicht ausbleiben,
da es sich um die erkenntnistheoretisch-methodologische Begründung
desselben Standpunktes handelte, daß derjenige obsiegte, der über
die schärferen Waffen der Logik verfügte. Es kann für den rück-
blickenden, unparteiischen Beurteiler, bei aller Sympathie mit dem
unterliegenden. Teil, nicht zweifelhaft sein, daß in dem Zweikampf
Menger — Schmoller Menger der Sieger geblieben ist. Und das:
troizdem Schmoller mit seiner Ablehnung der Mengerschen Me-
ihode recht hatte. Aber er konnte es nicht beweisen. Trotzdem er für
die bessere Sache focht. Aber er wußte nicht, welche das war. Er
sah den Punkt nicht, von dem aus er die Front der Gegner hätte auf-
rollen können.
20 J. Kautz, a. a. O0.
2 Mc Culloch, Principles, deulsch von Weber. S, 12,