verbraucht. Damit ist der Verbrauch an Kohlen und Fremdstrom im
Jahre 1927 ungefähr derselbe wie 1926 gewesen, obwohl die Produktion
um rd. 2000 000 dz K,O gestiegen ist. Aus dem Unterschied zwischen
1922 und 1928 ergibt sich, daß der Kohlenverbrauch zur Herstellung
von 1 dz K.O im Jahre 1928 um 54,55% zurückgegangen ist, gegenüber
dem Vorjahre 1927 um 16,67 %.
c) Selbstkosten.
Sachverständiger Beil: Durch die Ausschaltung der Werke mit
hohen Betriebskosten und die Vereinigung der Produktion auf die am
wirteschaftlichsten ‚arbeitenden Werke sind die Betriebskosten für die
gesamte Produktion des Konzerne erheblich gesenkt worden; es sind
auch besonders die örtlichen Verwaltungskosten herabgedrückt. Die
jetzt noch in Betrieb befindlichen Werke unterscheiden sich in den Be-
triebskosten nicht erheblich. Exakte Zahlen lassen sich nicht. geben,
da das Lohnniveau eich dauernd verschiebt, und da ferner Betriebs-
verbesserungen aller Art, wie bessere Apparatur, fortgeschrittene
Wärmewirtschaft, bessere Organisation und andere Rationalisierungs-
arbeiten zur Senkung der Betriebskosten ebenfalls beigetragen haben.
Die Abweichung der Selbstkosten unseres besten Werkes von denen des
am ungünstigsten arbeitenden Werkes beträgt 20 bis 25%. Das beste
Werk wird vielleicht 10.% unter und das schlechteste Werk 10% über
dem Dürchschnitt liegen. Größer ist der Unterschied wohl nicht. Vor
der Rationalisierung hat es wohl Werke gegeben, die Betriebskosten
bis zur dreifachen, in einem oder anderem Ausnahmefall auch bis zur
vierfachen Höhe der Betriebskosten der besseren Werke hatten, wobei
nicht einmal das allerbeste Werk berücksichtigt ist. Wir hatten wohl
diejenigen Werke, die die verschiedensten Bedingungen aufwiesen, So
hatten wir z. B. alle Carnallitwerke stillgelegt und damit bei der großen
Zahl unserer Carnallitwerke einen stärkeren Rationalisierungserfolg
als in einem Konzern mit weniger Carnallitwerken erzielt, so daß der
Effekt auf die Gleichmäßigkeit der Selbstkosten wirtschaftlich ein sehr
starker gewesen ist. Wenn die Rationalisierung nicht erfolgt wäre,
würden wir bei den heutigen Kalipreisen natürlich nicht exietieren
können; die Rationalisierung hat selbstverständlich nicht nur Erspar-
nisse gebracht; sie hat durch den Ausbau von Werksanlagen usw. auch
Kosten verursacht.
Es ist zu beachten, daß die Betriebskosten der jetzt arbeitenden
Werke, die gegenüber der Zeit vor der Stillegung gesunken sind
(während der Inflation nur an Hand des Arbeitseffektes zu konstatie-
ren), nur einen Teil der Selbstkosten der Werke darstellen. Es kommen
hinzu: Generalia, Steuern, Zinsen, Abschreibungen. Die Zinsenlast ist
infolge der Notwendigkeit, die durch Krieg und Inflation veralteten
und verschlissenen Werke zu modernisieren, und die Betriebswerke zur
Übernahme der Produktion der stillgelegten Werke auszubauen, ge-
stiegen.
Immerhin lassen sich Beispiele geben, die den Erfolg der Ratio-
nalisierung zwar nicht für den Gesamtkonzern erkennen lassen, .die aber
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