sichtigen, die bei uns durch die-Läger entstehen. Wir haben eine Haupt-
abnahmezeit im Frühjahr und einen. weniger “starken Abruf im Herbst
und müssen‘ damit‘ rechnen; ‘daß ein bestimmter Teil unserer Jahres-
produktion durchschnittlich vielleicht ein halbes. Jahr auf Lager liegt,
Bis er verkauft werden kann.: . (Beim Stickstoff: eind die Verhältnisse
noch ungünstiger, da überwiegt die Frühjahrsdüngurig noch mehr, und
im Herbst wird noch weniger‘ abgesetzt.) : Wir müssen also damit,
rechnen, daß Zinsverluste für etwa ein halbes Jahr für vielleicht die
Hälfte des Jahresabsatzes an die Landwirtschaft entstehen.
= Dernburg: Man kann also folgendermaßen rechnen: Die Ver-
teilungskosten machen 9% aus, dazu kommen 4 bis 5% für Pro-
paganda und wissenschaftliche Aufklärung. Außerdem bei der jetzt
üblichen 8 %igen Verzinsung an Zineverlust für sechs Monate 3%.
Das wären 9 plus 4 plus 3 ==-16 %! Bei allen Beobachtungen über-
rascht, und erschreckt immer der Distributionsfaktor, ‘der äußer-
ordentlich preisverteuernd. wirkt.
Sachverständiger Gabriel: Im Ausland. werden Propaganda-
kosten durch diese Verkaufsgesellschaften getragen. In den Ländern,
wo wir noch keine gemeinsame Vertretung haben, bezahlt jede Industrie
ihre Propagandakosten für sich. Die allgemeinen 'Verwaltungskosten
und Propagandakosten im Jahre 1927 betragen ungefähr 4,6 Mill. RM.
gegenüber 4,8 Mill. RM. im Jahre 1926. : Insgesamt ergeben sich :Un-
kosten von 27 Mill. RM. gegenüber 29 Mill. RM. im Vorjahr; es sind
also teilweise Ersparnisse erzielt worden. Bei: den gemeinsamen Ver-
kaufsgesellschaften mit dem französischen Syndikat ist bis jetzt eine
Ersparnis noch nicht in’ Erscheinung. getreten, weil die Errichtung der
Büros und vor allen Dingen die ganze Propaganda sowie die Errichtung
von Nebenbüros zum Teil erst noch im Gange ist. Wegen der im
Anfange verstärkten Ausgaben wird sich ein finanzieller Vorteil in den
ersten 2 oder 3 Jahren kaum feststellen lassen. ‚In den Ländern, wo
wir Büros errichtet haben, ist schon ein verstärkter Absatz infolge der
verstärkten Arbeit zu merken. .
Sachverständiger Prentzel: An Unkosten sind im Jahr 1926
für Inland und Ausland zusammen etwa 58 Mill. RM. entstanden, also
rund 25 .% des Absatzes, Die Syndikatsmitglieder. werden an den Ge-
samtkosten des Syndikats nach Maßgabe ihrer tatsächlichen Beteiligung
am. Absatz in jeder Salzsorte belastet. Die Kosten ‚werden: für jede
Salzsorte. getrennt berechnet.
o) Fracht.
Sachverständiger Prentzel: An sich bezahlt der Abnehmer die
Frachtkosten. Das Kaligesetz enthält aber die Bestimmung, daß die
Fracht nur von bestimmten Paritätsstationen ab berechnet werden darf.
Diese Bestimmung hat für das Kalisyndikat namentlich infolge der
Rationalisierung zu einer bösen finanziellen Belastung geführt. Früher
würde z. B. ein großer Teil des Absatzes von den Staßfurter Werken
bestritten, die aus bergbaulichen Gründen und sonstigen Verhältnissen
bei der Bationalisierung am stärksten ın Mitleidenschaft‘ gezogen und
123 Enauete-Ausschuß. XII. Die deutsche Kaltindustrie.
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