Versorgung englischer Kolonien durch Amerika 91
in Indien scheint nach den Angaben des Balfour-Berichtes die we-
sentliche Erhöhung der amerikanischen Einfuhr nicht angehalten
zu haben. Dagegen zeigt sich wiederum bei der Einfuhr von Auto-
mobilen die Zunahme des nordamerikanischen Einflusses. Während
im Jahre 1913/14 von einer Gesamteinfuhr von 2880 allein 1669 auf
englische Provenienz fielen, hat sich bei einer Gesamteinfuhr von
fast 8000 im Jahre 1923/24 die Einfuhr aus England auf nur 1003
gemindert, während aus den Vereinigten Staaten 2865 und aus
Kanada sogar 3290 Automobile eingeführt wurden.)
Für Australien liegen Ziffern vor, welche speziell den Wettbe-
werb solcher Waren betreffen, in denen England — als europäisches
Land, das hier in erster Linie in Betracht kommt — mit anderen
Ländern konkurriert. Bei diesen sogenannten „competitive imports“
Englands nach Australien betrug der englische Anteil im Jahre
1922/23 60,4%, derjenige der Vereinigten Staaten 17,2%, der Japans
3,3%. Im Jahre 1913 hatten die Ziffern gelautet: für englische Ein-
fuhr 63,2%, für amerikanische 14,9%, die japanische war ganz un-
bedeutend gewesen, aber der Anteil Deutschlands an dieser Ein-
fuhr hatte 11,4% betragen, während er jetzt ganz gering ist (im
Jahre 1913 7 Millionen Pfund Sterling, im Jahre 1922/23 nur 573 000
Pfund Sterling!). Also auch hier wird die Enteuropäisierung er-
kennbar, Sehr charakteristisch für die Entwicklung der Enteuro-
päisierung sind die Ziffern für die Südafrikanische Union. Hier
fällt vor allem die Zunahme inter-britischkolonialer Beziehungen
auf. Es betrug am Gesamtwert der Einfuhr (in Pfund Sterling):
% der Gesamteinfuhr
1913 | 10923
aus Vereinigtes Königreich. .
Indien. .......
Canada ......
Australien ....0..00.0000.00.
anderem britischen Besitz ....
Vereinigte Staaten von Amerika
Deutschland . .
544 52,1
2,8 4,2
2,2 3,3
52 3,2
21 3,8
a5 | 12,9
38 50
87) Ähnlich in Ägypten. Die Zahl der aus den Vereinigten Staaten
eingeführten Automobile aller Art steigt von 373 im Jahre 1924 auf
848 im Jahre 1925, die Einfuhr englischer Wagen nur von 37 auf 61,
Economist vom 11. Juli 1925.