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Kriegsvolkes hätte mit entkommen können, wenn es ihm
sein Stolz zugelassen hätte, in einfacher Tracht zu fliehen 1 ).
So aber mischte er sich auf stolzem Ross in stattlicher Rüstung
unter die Abziehenden, wurde von dem Grafen Günther von
Schwarzburg erkannt und mit Gewalt zurückgehalten. Als
ein Anhänger des geächteten Wilhelm von Grumbach, in dessen
aufrührerische Praktiken er sich eingelassen, hatte er seinen
Leib, Leben, Lehen und Güter verwirkt und war einer harten
Strafe verfallen 2 ). Aus Gnaden sollte diese gemildert und er
mit dem Schwerte hingerichtet werden. Am 18. April 1567
wurde das Urteil vollzogen, und David Paumgartner, der
„herrlich gekleidet war, als keiner unter ihnen“, enthauptet 3 ).
In der Augustinerkirche zu Gotha wurde er begraben. Auf so
tragische Weise endete der Freiherr von Hohenschwangau sein
Leben. In seiner Verzweiflung über den Zusammenbruch
seines Vermögens hatte er sich unbesonnenerweise an die
Adelsverschwörung angeschlossen, in der Hoffnung, bei deren
Gelingen wieder zu seinen Gütern zu kommen, die er in die
Hände von Fürsten hatte übergeben müssen.
In den Tagen, da David Paumgartner ein so unseliges
Ende fand, lag sein Bruder Johann Georg zu Augsburg in
Schuldhaft. Dieser war, soviel sich erkennen lässt, noch der
geratenste von Hans Paumgartners Söhnen. Er war in Augsburg
geblieben und hatte dort wahrscheinlich seine kaufmännische
Tätigkeit fortgesetzt. Der Bankrott Davids riss ihn dann mit
ins Verderben. Er hatte sich für diesen, wie erwähnt, ver
schrieben und wurde im Jahre 1563 von Davids Gläubigern
1 ) Ortloff III S. 133 Anm. 1. Dasselbe berichtet auch ein im
Augsburger Stadtarchiv (Litteraliensammlung 13. April 1567) erhaltenes
Schreiben, das, von unbekannter Hand an Herzog Albrecht v. Bayern
gerichtet, die Uebergabe Gothas u. den Auszug des Kriegsvolks schildert:
Wie das Kriegsvolk hinauszogen, hat sich David Baumgartner, so der
letzt bey seynem herrn gestanden auch unter in mit hinaus dräen wellen,
des ist Graf Günther von Schwarzburg innen worden, ine mit der pixen
übel zum khopff griesst, das ross under ime weckfuren und ine in die
stadt fueren und in die eisen schlagen lassen da liget er noch, soll auch
zu ime gesagt haben, die kriegsleuth seindt nur gefreit, du bist khain
kriegsmann, sonndern ain knapsackh. Also sein gefangen Grumbach,
Wilhelm vom Stain . . . und Davidt Baumgartner, dem es meniglich
wol gönnet, sowol als den andern . . .
2 ) Das Urteil gedruckt bei Ortloff III S. 543.
3 ) Schilderung der Hinrichtung ebenda S. 158.