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Rückwanderungsstatistik entnehmen, die Ta
belle IV bietet.
Tabelle IV.
Rückwanderung aus den Vereinigten Staaten nach
Oesterreich-Ungarn.
1908
1909
1910
1911
1912
130.000
49.000
47.000
86.000
89.000
Während im Laufe der Krise die Rückwan
derung 130.000 Personen beträgt, sinkt sie später
auf 49.000 herunter. Wir sehen, es handelt sich
bei der Auswanderung um eine Massenerschei
nung, welche vor allem durch die Erwerbsver
hältnisse bedingt ist. Es hat daher die Armeever
waltung alles Interesse an einer Sanierung der
Wirtschaftsverhältnisse in Galizien. Die Entstehung
großer Industrien, die Entfaltung des Kleinge
werbes könnte eine gewisse Abhilfe schaffen,
weil auf diese Weise ein erheblicher Teil jener
Bevölkerungsmassen, die durch den Großgrund
besitz verdrängt werden, im Inlande aufgesaugt
werden könnten. Die Armeeverwaltung selbst
kann nur in geringem Ausmaß auf die Sanierung
einwirken, sofern sie nämlich als Käuferin von
Waren auf den Markt tritt. Dadurch, daß Heeres
lieferungen, sei es nun durch die Heeresver
waltung selbst oder durch Vermittlung des Ar
beitsministeriums, in den Hauptauswanderungs-
gebieten verteilt werden, kann man einen
Teil der Auswanderer zurückhalten. Die Beschaf
fung des Ausrüstungsmaterials wird so gleichzeitig
dazu verwendet, Soldaten im Lande' zurückzu
halten. Es sind dies sozialpolitische Gesichts
punkte, die vielfach hinter rein fiskalischen zu
rücktreten. Vom Standpunkte des Ressorts aus,
welches die Bedarfsdeckung durchführt, wird man
natürlich nur dort kaufen, wo man die Ware am
billigsten bekommt, vom Standpunkte des Ge
samtstaates aus kann es möglicherweise ange
zeigt sein, auch dort zu kaufen, wo die Be
schaffung teurer kommt. Der höhere Preis ent
hält gewissermaßen eine Industrie-, Gewerbe- oder
Agrarsubvention in sich. Ob eine solche An
schauungsweise praktisch zweckmäßig ist, bleibt
eine offene Frage; tauchen doch gleich eine Reihe
neuer Probleme auf. So fragt es sich zum Bei
spiel, ob die Heeresverwaltung eine solche Maß
nahme auf eigene Unkosten vornehmen soll, oder
ob ihr eigene Posten nur zu dem Zweck be
willigt werden müßten, die dazu zu dienen hätten,
Mehrausiagen zu bezahlen, die aus der Industrie-,
Gewerbe- oder Agrarförderung erwachsen. Hier
genügt es wohl, auf die ganze Problemgruppe
prinzipiell hinzuweisen. Was ich von Galizien
und der Bukowina gesagt habe, gilt zum Teil
auch von Dalmatien, wo insbesondere die Aus
wanderung der Küstenbewohner für die Kriegs
marine eine schwere Schädigung bedeutet.
Vielfach wird darauf hingewiesen, daß die
Auswanderung zur Besserung der heimischen Ver
hältnisse beitrage, weil sie Geld ins Land bringe;
dies gilt aber nur teilweise. Gebiete, welche an
fangs nur Saisonwanderung hatten, gehen bald
zur Dauerauswanderung über. Und wenn auch
anfangs noch Geld in die Heimat geschickt wird,
so hört das in vielen Gegenden bald auf und ein
Teil der Bevölkerung, oft die tüchtigsten Ele
mente umfassend, ist für immer für den Staat
verloren.
Wir sehen an den wenigen Beispielen, wie
sehr das militärische Interesse mit allgemeinen
Organisationseigentümlichkeiten zusammenhängt.
Je mehr eine Organisation die produktiven Kräfte
auszunützen vermag, umso mehr Lebensmittel,
umso mehr Soldaten sind im Lande. Viele glauben,
unsere Organisation sei ausreichend dadurch
charakterisiert, wenn man feststellt, daß sie eine
ungleiche Verteilung der Güter aufweise, arm
und reich kenne. Dies genügt aber keineswegs.
Die Armee hat zum Beispiel ein überaus großes
Interesse daran, daß man alle produktiven Kräfte,
insbesandere die Menschen im Inlande, auszunutzen
vermag, während sie direkt an einer bestimmten
Form der Vermögensverteilung wenig interessiert
erscheint. Unsere Organisation weist einerseits
eine ungleiche Verteilung des Vermögens auf,
andererseits aber auch eine ungenügende Aus
nützung der produktiven Kräfte. Es wird daher
weniger konsumiert, als konsumiert werden
könnte.
Die Bevölkerung hat weniger zu essen, als
nach den natürlichen Verhältnissen notwendig ist,
die Armeeverwaltung hat nicht so viel Kriegs
material, nicht so viel Soldaten zur Verfügung,
als man unter Berücksichtigung der im Lande
vorhandenen produktiven Kräfte und Menschen
massen erwarten sollte.
Die in Tabelle V. gegebene Uebersicht zeigt
deutlich, wie sich die Organisationen nach den
Gesichtspunkten der Verteilung und der Aus
nützung klassifizieren lassen.
Wir sehen, daß im Falle der vollständigen
Ausnützung die vorhandenen Güter gleichmäßig
oder ungleichmäßig unter die beiden Klassen A
und B, die aus gleich viel Menschen bestehen
sollen, verteilt werden können. Das gleiche gilt
aber auch von der unvollständigen Ausnützung.
Man kann sich sehr gut eine Gesellschaft denken,
welche die produktiven Kräfte nicht voll ausnützt,
weniger erzeugt als sie könnte, aber das redu
zierte Gesamtprodukt gleichmäßig verteilt, während
in unserer Organisation einerseits die produktiven
Kräfte nicht voll ausgenützt werden, andererseits
auch die Verteilung der Produktion eine ungleich
mäßige ist.
Die Tatsache, daß unsere Gesellschaft die
vorhandenen Pröduktivmittel ungenügend aus
nützt, hat auf dem Gebiete der Kriegsrüstungen
und des Krieges zuweilen Wirkungen, die
man nicht von vornherein erwarten sollte. Wenn
wir hören, daß durch die Kriegsrüstungen
und durch das Kriegführen das Leben der Bevöl
kerung sich erheblich verschlechtert, so erscheint
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