Full text: Die Aera Hohenblum - der Ruin unserer Staats- und Volkswirtschaft!

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Unsere Aufgabe bis 1917. 
Was aber haben wir angesichts dieser Tatsachen zu tun? 
Wir haben nur nach vier Jahre vor uns. Vis dorthin müssen 
wir die Arbeiterschaft ausrüsten und gerüstet erhalten! Bei 
diesen Kämpfen handelt es sich einer zwar nicht großen, aber 
einflußreichen Schichte unseres Staates um das bare Geld, 
um das müßige Einkommen aus einem künstlich geschaffenen 
Bodenmonopol. Hier werden die Feudalherren, die Industrie- 
magnaten gegen die Masse der mittleren Industriellen und 
das gesamte Proletariat kämpfen mit allen Mitteln, es wird 
ein Kampf sein, wo es sich nicht bloß um formales Recht 
handelt wie beim Stimmzettel, sondern auf der einen Seite 
um die Aufrechterhaltung des müßigen parasitischen Ein 
kommens und auf der anderen Seite um die Gewinnung 
besserer Lebensbedingungen, um Brot und Arbeit für 
Millionen werktätiger Menschen. (So ist es!) Es wird ein 
Kampf von weittragender Bedeutung und tief aufwühlender 
Wirkung sein. Von nun ab sollen die gewerkschaftlichen und 
politischen Organisationen sich mit dein einen Gedanken 
erfüllen: 19 17! Sie sollen sich vor allem um wirtschaftlich 
politische Fragen kümmern! Von nun ab soll unser Zentral 
organ, das ja in der letzten Zeit der Volkswirtschaft einen 
größeren Raum zugewendet hat, diese Frage Tag für Tag 
behandeln, damit jeder Arbeiter mehr als bisher Gelegen 
heit habe, sich in die Wirtschafts-, Zoll- und Handelspolitik 
klare Einsicht zu schaffen. Alle jene, die Gelegenheit haben, 
bei vertrauten Beratungen und in öffentlichen Versamm 
lungen mitzutun, sollen ihre Agitation auf das Ent 
scheidungsjahr konzentrieren. Wir müssen die Aufmerksamkeit 
auf diese Probleme erzwingen. Nicht nur in der Arbeiter 
klasse. sondern im ganzen Volke! Man darf nicht mehr durch 
nationale Fragen die wichtigsten wirtschaftlichen Interessen 
beiseite schieben lassen. Es muß erzielt werden, daß die wirt 
schaftlichen Fragen im Brennpunkt unseres Volksbewußt 
seins bleiben. 
Gelingt es uns, das Wirtschaftssystem im Jahre 1917 
zu ändern, so ist nicht ausgeschlossen, daß wir einige verlorene 
handelspolitische Positionen auf dem Weltmarkt zurück 
gewinnen, so ist es möglich, daß wir da draußen noch einmal 
etwas bedeuten. Wenn es uns aber nicht gelingen sollte, dann 
weiß ich nicht, was kommt. Dann ist Oesterreich ein isolierter, 
verkehrsloser Binnenstaat, dann hat Oesterreich in der Zu 
kunft nur eine Möglichkeit des Exportes, nämlich des
	        
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