Full text: Agrarpolitisches Handbuch

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Agrarkrisis in Holland. 
Die Agrarkrisis in Frankreich, soweit man von einer solchen zn reden 
überhaupt berechtigt ist, bericht auf ungünstigen Handelsbeziehungen und ans 
Landflucht, nicht aber auf ungünstigen Getreidepreisen. Sie wird begünstigt 
durch die künstliche Förderung der Industrie mit hohen Schutzzöllen. 
Zum Schluß sei noch eine Tabelle gegeben, welche der Nationalökonom 
E- Thsry über mittlere Großhandelspreise der hauptsächlichsten Nahrungs- 
nüttel in Paris in Francs gibt. 
Siebenjährige Periode 
1892—1899 
1899—1906 
Brot je 2 kg 
0,67 
0,66 
Wein das Stück in Bercy 
131,— 
103,76 
Butter, gewöhnliche, pro kg 
3,26 
2,71 
Zucker, raffiniert, pro kg 
1,04 
0,88 
Rindfleisch 
1,57 
1,40 
Kalbfleisch 
2,05 
1,82 
Hammelfleisch 
1,97 
1,92 
Schweinefleisch 
1,43 
1,37 
Im 
Jahresmittel 
1891 
1898 
1905 
Brot je 2,5 kg 
0,79 
0,76 
0,72 
Wein pro bl 
146 
132 
86 
Butter pro kg 
3,20 
3,06 
2,67 
Zucker, raffiniert, pro kg 
1,07 
1,04 
0,66 
Rindfleisch pro kg 
1,67 
1,39 
1,34 
Kalbfleisch 
2,17 
1,87 
1,71 
Hammelfleisch 
2,15 
1,82 
1,81 
Schweinefleisch 
1,45 
1,40 
1,33 
Trotz des starken Sinkens 
aller 
Preise 
von Agrarprodukten hat 
Bebauung des Landes nicht abgenommen, sondern die Intensität der Land 
wirtschaft eine wesentliche Zunahme erfahren. 
Anm. In Berlin kostete 1 kg 
Roggenbrot 1894: 20,43 1898: 24,21 1909: 31,57 Pf. 
Weizenbrvt 1894: 35,17 1898; 41,17 1909: 56,49 Pf. 
Agrarkrisis in Lolland. 
Die holländische Landwirtschaft hat unter der Agrarkrisis überhaupt nicht 
gelitten, obgleich bei der starken Getreideproduktion, die auch während des 
Sinkens der Getreidepreise nicht eingeschränkt wurde, sondern lvciter wuchs, 
die Einnahmen aus dem Getreideverkauf natürlich einen beträchtlichen Rückgang 
erfuhren. „Die Behauptung der deutschen Agrarier, daß die holländische 
Landwirtschaft im wesentlichen eiu Fabrikbetrieb sei, der die Rohprodukte des
	        
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