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Fabrikaten von 558-6 auf 1360-6, die Ausfuhr von Fabrikaten von 767-8
auf 1686-6 Millionen Kronen. Holen wir in unserem Vergleiche noch mu
20 Jahre weiter aus und stellen wir die Handelsziffern der Jahre 1870 und 1910
einander gegenüber, dann ergibt sich eine Steigerung der Rohstoff-Einfuhr um
mehr als das F ü n f f a ch e, nämlich von 338 Millionen Kronen auf 1831 Mil
lionen Kronen, während die Rohstoff-Ausfuhr sich bloß etwas mehr als ver
doppelte. In dieser Rohstoff-Ausfuhr stecken u. a. die gewaltigen Summen,
für die wir jahrzehntelang Getreide und Vieh exportierten. In diesen 40 Jahren
stieg ferner unsere Ausfuhr von Fabrikaten von 617 Millionen
Kronen auf 1.586-6 Millionen Kronen, demnach um in ehr a ls eine
M i l l i a r d e; die Einfuhr von Fabrikaten hob sich gleichfalls sehr bedeutend,
wenngleich ihre Zunahme hinter der unserer Fabrikaten-Ausfuhr zurückbleibt.
Sie stieg um 834-8 Millionen Kronen.
Eine genauere Untersuchung der nach und von Österreich-Ungarn ein- und
ausgeführten Waren ergibt, daß ein Zehntel unserer Gesamt
einfuhr ans Baumwolle allein entfällt, 5 Perzent auf Schaf
wolle, 2 Perzent auf Seide usw., sodaß nahezu e i n F ü n f t e l der ganzen
Einfuhr dazu dient, unserer Textilindustrie die nötigen Rohstoffe zuzu
führen. Rechnen wir die Garne, die nach Österreich-Ungarn eingeführt und hier
zumeist verarbeitet werden, dazu, so erhöht sich diese Ziffer auf ein Viertel der
gesamten Einfuhr. In den absoluten Ziffern des Jahres 1911 ausgedrückt,
ergab sich damals ein Wert der gesamten Einfuhr von T e x t i l r o h st o f f e n
von nahezu 600 Millionen K r o n e n, eine Summe, die sich bei
Einrechnung der eingeführten Garne auf fast 800 Millionen Kronen steigert.
Daß unsere Textilindustrie aber noch sehr entwicklungsfähig ist, läßt die Tatsache
erkennen, daß inmrer noch die Einfuhr von Textilfabrikaten nahezu 8 Perzent
der gesamten Einfuhr beträgt. Weitere wichtige Einfuhrartikel, die für unsere
Industrie von Bedeutung sind, sind u. a. Metalle, Eisen, Sämereien, Felle
und Häute usw. Auch in unserer Ausfuhr zeigt sich die Industrialisierung.
Beiläufig 10 Perzent der Gesamt-Ausfuhr bilden die Erzeug
nisse unserer Textilindustrie,8PerzentdieunsererZucker-
1 n d u st r i e; von großer Bedeutung ist ferner für uns die Ausfuhr von Kon
fektionswaren, Holzwaren, Eisenwaren, Maschinen, Apparaten usw., sowie von
Lederwaren, Metallwaren, Papierwaren usw. Die namentlich angeführten
Industrien allein liefern rund 40 Perzent unserer Gesamtausfuhr.
Anderseits bestehen in der L a n d- u n d F o r st w i r t s ch a f t Österreich-
Ungarns heute noch st a r k e Exportinteressen. Wenn, auch die
Ausfuhr von Getreide und Schlachtvieh int großen und ganzen bedeutend
zurückgegangen ist, werden doch noch zahlreiche Produkte der Land- und Forst
wirtschaft in sehr bedeutenden Mengen und Werten ausgeführt. 4—5 Perzent
unserer gesamten Ausfuhr bildet die E i e r - Ausfuhr, 10 Perzent die Holz-
Ausfuhr, 4 Perzent Ausfuhr von Kohle, fast durchwegs Braunkohle, je
2 bis 3 Perzent die Ausfuhr von O b st, Fellen und Häuten, Malz usw.
Zusammenfassend ist also, tote bereits oben festgestellt, neuerdings zu sagen,
daß mit der f o r t s ch r e i t e n d e n Industrialisierung die Mon
archie mehr und mehr in die Weltwirtschaft hineingewachsen ist, daß ein ständig