Full text: Das Minenwesen in Argentinien

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Zahl der Arbeiter zu der Ausdehnung der bebauten Fläche, 
andererseits aber auch die rapid wachsende Ausfuhr 
der Landesprodukte, deren Wert jetzt über 2 Milliarden 
Mark beträgt. Eins nur erregt dem aufmerksamen Be 
trachter der Ausfuhrstatistik die Aufmerksamkeit: — daß 
neben den Produkten der Viehzucht, des Ackerbaus und 
der auf dieser Grundlage sich entwickelnden Industrie, 
wie gefrornes Fleisch, Molkereiprodukte etc., die Pro 
dukte des Bergbaues eine verhältnismäßig außerordentlich 
bescheidene Rolle spielen, sich auch eine nennenswerte 
Zunahme in der Ausfuhr nicht feststellen läßt. Der ohne 
gleichen dastehende wirtschaftliche Aufschwung des 
Landes, der auch nordamerikanische Verhältnisse weit 
überflügelt, erstreckt sich nicht auf das Minenwesen. 
Woran liegt das? Das Nächstliegende, woran bei der 
Beantwortung dieser Fragen wohl als selbstverständlich 
gedacht wird, ist wohl das, die Ursache des Darnieder- 
liegens des Bergbaues darin zu sehen, daß überhaupt die 
natürlichen Grundlagen des Bergbaues nur schwache sind, \ 
daß mineralische Bodenschätze nur in geringem Maße 
vorhanden sind. Diese Antwort deckt sich aber nicht 
mit den tatsächlichen Verhältnissen. Wir müssen uns 
da vergegenwärtigen, daß nach allen bisherigen Er 
fahrungen die Erzlagerstätten in ganz vorwiegender An 
zahl vornehmlich auf die Gebirge der Erde beschränkt 
sind. Ein Blick auf die Karte zeigt uns nun, daß Argen 
tinien von Chile im Westen begrenzt wird durch ein 
gewaltiges Gebirgssystem, das sich über 30 Breitengrade 
von Nord nach Süd erstreckt, und dann sehen wir weiter, 
daß diesem Gebirgssystem im nördlichen Argentinien nach 
Osten mehrere Parallelzüge vorgelagert sind, die sich 
gleichfalls zu bedeutender Höhe erheben. Das Famatina- 
gebirge erreicht eine Höhe von über 6000 m. Die 
gebirgigen Teile nehmen also eine gewaltige Ausdehnung 
ein. Und vergegenwärtigen wir uns nun weiter, daß bis 
in die Mitte der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts 
hinein die Kordillere eigentlich noch so gut wie unerforscht 
war, daß erst die Arbeiten der Grenzkommission hier 
mit einer Erforschung den Anfang gemacht haben, und
	        
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