Full text: Vieh und Fleisch in der deutschen Kriegswirtschaft

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vorgesehene Bestimmung, daß als Marktpreis die amtliche Plem- 
feststcllung des von der Landeszentralbehörde für den Abnahmeort 
als maßgebend bestimmten Schlachtviehmarktcs nach dein Durch 
schnitte der beiden letzten Hauptmarkttage vor dcnr Eigentumsüber- 
gange gelten sollte, brachte in die Preissteigerung ein womöglich noch 
flotteres Tempo. Der Bundesrat beseitigte durch Verordnung vorn 
25. Februar 1915 diese schwankende Preisbildung, indem er für 
Schweine von 60 bis 100 kg Lebendgewicht Marktpreise für die 
verschiedenen Abnahmeorte festsetzte, wobei er vier Preisgebiete auf 
stellte, in denen acht Gewichtsklassen von je 5 kg Unterschied ge 
bildet wurden, deren Preise im billigsten Preisgebiet zwischen 49 und 
63 M für den Zentner Lebendgewicht, in: teuersten zwischen 52 und 
66 Ji schwankten. 
Uber die Wirkung der Verordnung, die' eine Verminderung 
des Schwcinebestandcs bezweckte, geben die Schwcineschlachtnngen der 
Monate Januar bis einschließlich April der Jahre 1914 und 1915 
Aufschluß. Es wurden geschlachtet: 
T ch weine: 
Januar Februar März Im 1. Vierteljahre 
1915 . . .. 1 970 371 1 902 409 1 860 052 5 732 832 
1914 .... 1 656 984 1 563 041 1 621 199 4 841 224 
1915 mehr + 313 387 + 339 368 + 238 853 + 891 608 
Nicht ohne Interesse ist die Bewegung, welche die einzelnen 
Altersklassen der Schweine bei den beiden Zählungen am 
15. März und 15. April 1915 der Erhebung vom 1. Dezember 1914 
gegenüber aufwiesen. Am wenigsten hatte sich die Klasse der Schweine 
unter * 1 lz Jahr vermindert, die dem 1. Dezember 1914 gegenüber am 
1. März 1915 um 15,7 % abgenommen hatte, wozu am 15. April 1915 
noch eine weitere Verminderung um 4% kam. Die verhältnismäßig 
geringe Abnahme dieser Altersklasse erklärt sich aus der Tatsache, daß 
sic eben nur wenig schlachtreife Tiere liefert. Die Schweine von 1 ]. z bis 
1 Jahr hatten am 15. März 1915 um 49 % und am 16. April 1915 
um weitere 19,1% abgenommen. Die Schweine von 1 Jahr und 
darüber waren im Mürz um 45 % und im April um weitere 5,7 % 
zurückgegangen. 
Nun muß allerdings bemerkt werden, daß wir in der Ent 
wicklung der S ch w e i n ebe st än de regelmäßig ein An 
wachsen vom Frühjahr über den Herbst bis zum Winter 
beobachten können, wobei ungefähr im Dezember der höchste Stand 
erreicht wird, während später, vor allein durch die Haus-
	        
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