Full text: Barth & Sohn in Riesa a. d. Elbe

Betrieb stark nach Erweiterung drängte, eine Anzahl von Gebäuden errichtet. Seit 1907 ist dieser Betrieb, 
den unsere Abbildung veranschaulicht, im Gange, und zwar wird dort Tag und Nacht, ebenso wie in 
Elsterwerda, gearbeitet. 
Die Gesamtanlage der Firma umfaßt einen Flächenraum von 6—7 ha. Das Unternehmen inElster- 
werda besitzt Grund und Boden mit einem Flächenraum von 3 ha, das in Riesa einen solchen von 
1% ha, das in R o b i t z einen solchen von 1% ha und endlich das in Strehla einen solchen von 1 / 6 ha. 
Der Gründer des Hauses, Johann Friedrich Barth senior, starb im Jahre 1885; seine 
Gattin und ihr Sohn Friedrich Otto Barth führten das Geschäft unverändert weiter. Im Anfang des 
J ahres 1908 verstarb Frau Henriette Wilhelmine Barth, ge b. Schroth, deren unermüd 
lichem Fleiß und zähen Ausdauer die Firma ungemein viel verdankt, und etwa % Jahr später wurde auch 
Friedrich Otto Barth, der sich eines hartnäckigen Feidens wegen zum Teil schon vom Geschäfts 
betriebe zurückgezogen hatte, vom Tode dahingerafft. Die Firma Barth & Sohn verlor so in ganz kurzer 
Blick in die Wäschereiräume und Karbonisierräume 
Zeitfolge ihre beiden Häupter, die soviel zum Blühen und Gedeihen des Hauses beigetragen hatten. Die 
Erben Friedrich Otto Barths, seine Witwe, Frau Helene Barth, geborene Steudte, und ihre fünf 
Kinder sind die gegenwärtigen Inhaber des Werkes. Die Feitung der Geschäfte führt von Ende des Jahres 
1907 ab der Prokurist RichardSeidel, der seit 1887 die Prokura innehat und seit Anfang des Jahres 
1876 überhaupt im Geschäfte tätig ist (dekoriert mit dem Kgl. Sächs. Ritterkreuz des Albrechtsordens), 
mit Unterstützung des Prokuristen Oskar Mentzer, der seit 1897 dem Hause angehört und seit 1906 
Prokurist der Firma ist. 
Die Firma Barth & Sohn befaßt sich mit (Rohproduktenhandel /und mit der Herstellung von 
Waren für Papierfabriken, Kunstwollfabriken und Baumwollspinnereien. Außerdem betreibt sie in bedeu 
tendem Maßstabe die t Ausfuhr von Pumpen jetc. ins Ausland. Sie handelt mit Pumpen, Knochen, Eisen, 
Metallen usw, — Die Pumpen werden in Riesa, wo im Sortierraum des Speichers in „Neue Sorge“ gegen 
wärtig etwa 50 bis 60 Feute und im Geschäft der Stadt rund 60 Arbeiterinnen tätig sind, und in Strehla 
besonders sortiert. Halbwollene und baumwollene Pumpen kommen zur speziellen Verarbeitung nach 
Elsterwerda, letztere auch nach Robitz bei Böhmisch-Feipa. Die halbwollenen Pumpen werden in Elster 
werda karbonisiert, d. h. die baumwollene Faser wird durch Säure zerstört, so daß die Wollfaser übrig 
bleibt, die dann, gereinigt und gewaschen, in der Kunstwollfabrikation Verwendung findet. Baumwollene 
Pumpen, die meist vorher sorgfältig aussortiert werden, werden in Elsterwerda und in Robitz gerissen.
	        
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