Entstehung und Entwicklung der Werke. 13
Bei den im Jahre 1849 damit vorgenommenen Gewalt
versuchen erregte es durch seine fast unzerstörbare Be
schaffenheit allgemeines Interesse. Es wurde Alfred
Krupp bestätigt, was ihm anläßlich der Versuche mit
seinen Gewehrläufen schon vom französischen und auch
vom preußischen Kriegsministerium erklärt worden
war, daß in der Verwendung für Schußwaffen kein
anderes Metall den Vergleich mit dem Gußstahl aushalten
könne, freilich mit dem Hinzufügen, daß die Anwendung
des Gußstahls für Geschützrohre wegen der vermehrten
Kosten gleichwohl nicht in Frage kommen könne. Krupp
verlor trotzdem den Mut nicht; er hatte schon auf man
chen anderen Gebieten die Anwendung des Gußstahls
gegen die älteren Eisen- und Stahlsorten siegreich durch
geführt und zweifelte nicht, daß auch im Geschützwesen
zuletzt sein Gußstahl durchdringen würde. Inzwischen
wandte er sich einem neuen Absatzfelde zu, das sich
gerade in dieser Zeit durch die zunehmende Ausbreitung
der Eisenbahn, die wachsende Schnelligkeit und Leistung
der Lokomotiven und Züge eröffnete. Seit 1849 begann
er mit der Lieferung gußstählerner Federn und Wagen
achsen und ging bald auch zur Anfertigung von schweren
Lokomotivkurbelwellen über, die im Vergleich mit ei
sernen Kurbelwellen eine außerordentliche Gebrauchs
dauer zeigten. Die ersten Lokomotivfabriken des In-
; und Auslandes gehörten bald zu seiner Kundschaft,
große Eisenbahnverwaltungen wurden seine regel-
mäßigen Abnehmer. Die Lieferung gußstählerner Schiffs-
i 'veilen, anfangs für Flußdampfer, bald auch für see
gehende Schiffe, trat hinzu. Die Zahl der Arbeiter in
Krupps Werken wuchs durch diese Ausdehnung der
Fabrikation um 1851 auf 200 und stieg 1856 auf 1000.
Für die erforderlichen bedeutenden Werkserweiterun
gen, die Anlage von Dampfhämmern, Schmelzöfen,