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drucker Hans Schauer erschien. Gleichwohl konnten andere
bayrische Städte zu jener Zeit sich einer rascheren Ent
wicklung der Buchdruckerkunst rühmen. Der Grund dafür,
daß München damals erst an neunter Stelle unter den bay
rischen, fränkischen und schwäbischen Druckorten zu nen
nen war, ist hauptsächlich darin zu suchen, daß andere Städte,
wie vor allem Augsburg und Nürnberg, wegen ihrer gün
stigen Lage an den damaligen Haupthandelsstraßen rasch an
Bedeutung gewannen und so München, das seine Entwick
lung einer späteren Zeit verdankt, in politischer, geistiger und
wirtschaftlicher Beziehung weit überflügelten. Mit dem raschen
Aufschwung aber, den München auf allen Gebieten mensch
lichen Denkens und Schaffens bald genommen, entwickelte
sich seine Druckindustrie in hohem Maße. 400 Jahre nach
der Einführung der Buchdruckerkunst in seinen Mauern, im
Jahre 1882, zählte man 81 Druckereien und lithographische
Anstalten mit zusammen 5 Rotationsmaschinen, 148 Schnell
pressen und 229 Tret- und Handpressen. Heute zählt die
Stadt nun deren 200, in denen ca. 27 Rotationsmaschinen, 389
einfache Schnellpressen, 175 Tret- und Handpressen, 92 Setz
maschinen und 46 Spezialmaschinen in Betrieb sind. So kann
es uns nicht wundemehmen, daß von 100 erwerbstätigen Per
sonen in München 7,6 auf die in der Buchdruckerei (allein
6,5o/o), Stein-, Kupfer- und Stahldruckerei und Schriftgießerei
Beschäftigten entfallen.
Berufs
zugehörige
Familien-
Dienende
Polygraphische Gewerbe
angeb.ohne
Hauptberuf
für häusl.
Dienste
m.
w.
m.
w.
m.
w.
Schriftschneiderei und
Gießerei
63
32
10
25
2
Holzschnitt
63
49
25
46
3
Buchdruckerei
3496
3660
982
2196
100
Stein- und Zinkdruckerei
1591
1258
392
905
42
Kupfer- und Stahldruckerei
132
128
37
119
3
Farbendruckerei
87
97
31
48
5
Photographie
688
577
141
372
42