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forberuntjen 1 ) an Aufmerksamkeit und Energie, an Intelligenz
als landwirtschaftliche. So hebt sich die gewaltige Leistung
der oberschlestschen Industrie in der Erziehung ihrer Arbeiter
schaft leuchtend ab.
Von der 1913 über 1,2 Millionen zählenden Bevölkerung
Jndustrieoberschlestens sind über 200 000 Erwerbstätige in der
Industrie beschäftigt, die mit ihren Familienangehörigen zirka
70% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Der Rest ist in Ge
werben, Handel und Verkehr mit dem Schicksal der Industrie
unmittelbar und eng verknüpft.
Die Erhaltung und Stärkung der oberschlesischen Industrie
ist daher wichtigstes Interesse der deutschen Ostmarkenpolitik.
Von ihrer Gründung an hat die oberschlestsche Montan
industrie stets mit bedeutenden Schwierigkeiten zu kämpfen
gehabt, ihre Klagen sind in den letzten Jahrzehnten aber be
sonders laut geworden. Hier handelt es sich nicht um jene
Beschwerden der Produktion, die als Folgen des freien Spieles
der Wirtschaftskräfte sich im Laufe der Zeit regelmäßig einzu
stellen pflegen, also um Wirtschaftskrisen, denen wieder bessere
Zeiten folgen, die die erlittenen Verluste wieder reichlich ein
bringen, sondern um eine andauernde Krankheit, die zu heilen
trotz allseitiger Anstrengungen bisher noch nicht gelungen ist.
Unser Interesse konzentriert sich allein auf die Kohlen-
und Eisenindustrie, da die Lage dieser beiden Industriezweige
wirklich ernst ist, während z. B. die Zink- und Bleiindustrie
unter immerhin günstigeren^) Verhältnissen arbeitet. Auch ist
die Kohlen- und Eisenindustrie für das oberschlesische Wirt
schaftsleben ausschlaggebend, wie sich aus der folgenden Auf
stellung ergibt^): * 3
1l Die Ursache ist die größere „Gefährlichkeit" der Arbeit an
Maschinen; freilich ist dasselbe bei dem immer mehr wachsenden Ge
brauch von landwirtschaftlichen Maschinen in der modernen Land
wirtschaft der Fall.
2i Reiche Zink-Bleierze, billigste Kohlen, beschränkte Kon
kurrenz.
3) Nach den Iahresstatistiken des Vereins zusammengestellt.